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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abdullah war das jüngste Kind
Imam Husains (a.). Er
wurde nur sechs Monate vor seinem Ableben an
Aschura
in
Medina geboren. Seine Mutter war
Rabab bint Imra-ul-Qais.
Über den Namen Abdullah ibn Alis gibt es große Verwirrung
bei den Erzählungen zu den Ereignissen von
Aschura. So wird er in den meisten
Erzählungen als
Ali Asghar
bezeichnet, so dass dann drei Alis als Söhne
Imam Husains (a.) in
Kerbela dabei gewesen wären;
außer ihm noch seine älteren Brüder
Imam Zain-ul-Abidien (a.) und
Ali Akbar. Nach dem
Buch der Rechtleitung
[kitab-ul-irschad] von
Scheich
Mufid hingegen gab es nur zwei Alis. So war derjenige, den
man gewöhnlich als
Ali Akbar (Ali
Akbar) bezeichnet tatsächlich der jüngere Ali (Ali
Asghar) und der tatsächlich ältere Sohn mit Namen Ali,
nämlich
Imam Zain-ul-Abidien (a.)
wird dort als
Ali Akbar
geführt. Diese Verwechslung war möglicherweise eine List, um
den vierten Imam das Überleben in
Kerbela zu sichern, da ja beide "Alis" getötet wurden.
Hier wird der in den meisten Quellen, und auch bei
Scheich Mufid angegebene Name
Abdullah ibn Husain für den Säugling verwendet.
Seine Mutter
Rabab hatte zwei
Kinder, Sakina und Abdullah, alle drei begleiteten ihren
Ehemann bzw. Vater
Imam
Husain (a.) nach
Kerbela.
Die Tatsache, dass
Imam
Husain (a.) ein fast Neugeborenes mit sich nahm, zeigt,
dass es von Anfang an nicht seine Absicht war, eine bewaffnete
Rebellion zu starten.
In
Kerbela war Abdullah nur
sechs Monate alt. Ab dem siebten
Muharram wurde das Wasser vom Lager des Imams
abgeschnitten. Abdullah musste großen Durst erleiden.
Am Tage von Aschura, nachdem auch
Ali Akbar sein
Martyrium
erlangt hatte, stand der
Imam Husain (a.) außerhalb des Lagers. Er war jetzt ganz
allein und bereitete sich vor, selbst ins Schlachtfeld zu
gehen. In diesem Augenblick hörte er ein Kind weinen. Es war
Abdullah, der vom stechenden Schmerz des Hungers und Durstes
gequält wurde.
Imam Husain
(a.) ging zum Zelt
Rababs und hob
das Kind aus der Wiege.
Rabab zog
Abdullah um, sogar einen kleinen Turban band sie ihm auf den
Kopf. Die folgende Schilderung stammt aus dem Buch
Reise der Tränen:
"Imam Husain (a.)
trug das Kind ins Schlachtfeld. An
Yazids Soldaten
gewandt sprach er: „Dieses Kind hat euch nichts getan. Es
stirbt vor Durst. Ich bitte euch, gebt ihm nur ein paar
Tropfen Wasser.“ Keine Antwort. Nun sagte
Imam Husain (a.): „Wenn
ihr fürchtet, dass ich das Wasser trinke, seht her, ich lege
das Kind hier auf den Boden, kommt und gebt ihm selber zu
trinken.“ Er legte das Baby auf den Sand
Kerbelas und entfernte sich
einige Schritte von ihm. Jeder weiß, wie heiß der Wüstensand
ist. Abdullah lag dort, ohne auch nur zu zucken. Er drehte
sich dem Feind zu und starrte ihn an. Ein Gemurmel ging durch
die Armee, aber niemand kam um dem Kind Wasser zu geben. Der
Imam nahm wieder das Kind auf seinen Arm und sagte mit einer
klaren Stimme: „Mein Sohn, zeig ihnen wie durstig du bist!“
und Abdullah drehte sein Gesicht den Soldaten zu. Er lächelte
sie an und öffnete seinen Mund und strich seine trockene Zunge
über seine Lippen. Das wirkungsvollste Schwert war gezogen
worden! Die Soldaten waren so gerührt, dass ihr Weinen laut
wurde. Trotzdem hatten sie solche Angst vor
Yazid, dass niemand
sich wagte vorzutreten um Abdullah Wasser zu geben. ...
Dann geschah etwas furchtbares.
Harmala ibn Kahil von den Banu Asad hob seinen Bogen.
Zielte mit einem Pfeil auf den Säugling. Der Pfeil flog quer
durch die heiße Wüste. Ein zischendes Geräusch und das Lächeln
Abdullahs, als dieser seinen Kopf anhob und den Hals streckte.
Kein normal denkender Mensch kann sich die nächsten
Augenblicke auch nur vorstellen. Das Surren des Pfeils brach
ab und Abdullah lag still in den Armen seines Vaters. ...
Letztendlich gelang es ihm, den Pfeil herauszuziehen. Jetzt
nahm er den toten Körper des Säuglings zu
Rabab: „Rabab,
dies ist eine Prüfung von
ALLAH, die nie zuvor eine Mutter
bestehen musste. Komm mit mir.“
Rabab folgte ihm. Mit ihren eigenen Händen gruben sie ein
kleines Grab und zusammen begruben Vater und Mutter ihren
Abdullah. Als Abdullahs Mörder gilt Harmala ibn Kahil al-Asadi.
Bei der Trauerzeremonie zu
Aschura
werden kleinen Kindern die Kleider dieses
Martyrers angezogen.