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Abdullah bin al-Muqaffa war ein Hofsekretär und Verfasser von
Sendschreiben im 2. Jh.
n.d.H. unter den
Abbasiden. Er ist auch bekannt als Ibn al-Muqaffa.
Er
stammte aus dem
Iran,
war ursprünglich
Zaroastrier und nahm den
Islam
an. Danach wurde er Sekretär von Isa ibn Ali, dem Onkel der
beiden ersten
Kalifen
der
Abbasiden,
Abul-Abbas
as-Saffah,
Mansur. Ibn al-Muqaffa übersetzte im 8. Jh. n.Chr.
Kalila und Dimna ins
Arabische.
Ibn Muqaffas Vater hieß eigentlich Dadoe.
Haddschadsch ibn Yusuf hatte ihn während seiner Zeit als
Gouverneur des
Irak
und der Provinz
Fars,
zum Grundsteuereintreiber in
Fars
ernannt. Als er jedoch Einkünfte veruntreute, folterte AHaddschadsch
ihn, so dass seine Hand verkrüppelt [muqaffa] blieb. Daher
sein
Beiname Muqaffa.
Ibn al-Muqaffas hinrichtung wurde von
Mansur angeordnet. Die Onkel des
Kalifen
Mansur, Sulaiman ibn Ali und Isa ibn Ali, bei
denen Ibn al-Muqaffa als Sekretär arbeitete, kamen einmal zum
Kalifen
nach
Basra, um für ihren Bruder Abdullah bei
Mansur eine Begnadigung zu erwirken. Ihr Bruder
Abdullah hatte sich gegen seinen Neffen
Mansur mit dem Ziel erhoben selbst
Kalif
zu werden.
Mansur sandte ein Heer gegen ihn und schlug ihn in
die Flucht. Abdullah ibn Ali flüchtete zu seinen Brüdern
Sulaiman und Isa und versteckte sich bei ihnen vor
Mansur. Die beiden setzten sich bei
Mansur für ihn ein und baten ihn, er möge ihm
verzeihen und ihm das Geschehene nicht nachtragen.
Mansur nahm ihre Vermittlung an, und man kam
überein,
Mansur solle Abdullah ibn Ali ein
Sicherheitsversprechen geben. Da Ibn al-Muqaffa der Sekretär
von Isa ibn Ali war, wurde er damit beauftragt ein
Sicherheitsversprechen zu formulieren. Al-Muqaffa verfasste
das Sicherheitsversprechen und formulierte es eindringlich.
Die Bedingungen formulierte al-Muqaffa mit ausgesuchten
Worten:
„Und wenn der Befehlshaber der Gläubigen an seinem Onkel
Abdullah ibn Ali verräterisch handeln sollte, so sollen seine
Frauen von ihm geschieden sein, so sollen seine Pferde ihm
weggenommen werden, so sollen seine Sklaven die Freiheit
erlangen, so sollen die
Muslime ihrer Gehorsamspflicht ihm gegenüber ledig sein.“
Als
Mansur das Schreiben las, wurde er zornig und
erkundigte sich nach dem Verfasser. Daraufhin beauftragte er
den Gouverneur von
Basra,
Sufyan ibn Muawiya Ibn al-Muqaffa zu töten. Ibn al-Muqaffa
wurde zum Gouverneurs-Palast bestellt und Sufyan ibn Muawiya
tötete ihn persönlich. Ibn al-Muqaffa pflegte sich über den
Gouverneur von Basra, Sufyan ibn Muawiya lustig zu machen und
seine Mutter zu beleidigen, indem er ihn häufig als “Sohn der
Lüsternen“ anredete. Als sich Sulaiman und Isa ibn Ali nach
Ibn al-Muqaffa erkundigten, erfuhren sie, dieser habe den
Gouverneurs-Palast betreten aber nicht mehr verlassen. Daher
erhoben sie Klage bei
Mansur gegen Sufyan und führten ihn in Ketten vor
den Kalifen. Auch Zeugen traten auf, die aussagten, ibn
al-Muqaffa habe Sufyans Palast betreten, sei jedoch nicht mehr
von dort zurückgekehrt. Al-Mansur versprach, die Angelegenheit
zu überprüfen, und sagte dann zu den Anwesenden:
„Nehmt an, ich tötete Sufyan, weil er Ibn al-Muqaffa
umgebracht haben soll, und dann träte Ibn al-Muqaffa durch
jene Tür - er wies auf eine Tür hinter sic h- und spräche zu
euch. Was sollte ich eurer Meinung nach dann tun? Müsste ich
euch nicht, zur Vergeltung für Sufyan, ebenfalls töten?“
Da widerriefen alle ihr Zeugnis, und Isa und Sulaiman
sprachen nicht mehr von Ibn al-Muqaffa, da sie gemerkt hatten,
dass er mit
Mansurs Billigung getötet worden war. Ibn
al-Muqaffa wurde 36 Jahre alt er starb im Jahre 142
n.d.H. (759 n. Chr.).