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Abdulmumin war erster
Kalif
der
Almohaden-Dynastie.
Abdulmumin ibn Ali ibn Makluf ibn Dschala al-Khumi
entstammte einem Zanatastamm aus der Gegend von Tlemcen. 1117
n.Chr. schloss er sich in Bidschaya Ibn Tumart an, der unter
den Masmudastämmen des Hohen Atlas seine Theologie
verbreitete. Als selbsternannter
Mahdi
bildete er nach 1121 den Bund der Almohaden für den Kampf
gegen die Almoraviden.
Er war schon zu Lebzeit von Ibn Tumart wichtiger
militärischer Führer der
Almohaden. Ibn Tumart hatte ihn zum Nachfolger ernannt.
Dennoch wurde der Tod von Ibn Tumart drei Jahre geheim
gehalten, so dass Abdulmumin seine Herrschaft festigen konnte.
Offiziell gilt 1130 n. Chr. als Beginn seiner Herrschaftszeit.
Nach der Sicherung der Führungsrolle begann Abdulmumin 1140
n.Chr. mit der Unterwerfung Nordmarokkos. Nachdem der
almoravidische Söldnerführer Reverter 1144 gefallen war,
verloren die Almoraviden ihre wichtigste militärische Stütze,
da ein Großteil der Truppen zu den Almohaden überlief. 1145
erlitten die Almoraviden unter Taschfin ibn Ali bei Oran eine
schwere Niederlage. Mit der Eroberung von Fes (1146) wurde
ganz Nordmarokko beherrscht. Im Jahr 1147 stürmten die
Almohaden Marrakesch und stürzten die Almoraviden. Als es in
der Folgezeit zu Aufständen gegen die
Almohaden kam, wurden diese blutig niedergeschlagen. Die
Herrschaft der
Almohaden galt als sehr brutal.
1149 n.Chr. vernichtete Abdulmumin die Bargawata und
gründete in Rabat ein großes Heerlager. In der Folgezeit
eroberte er das Hammadidenreich (1151) und besiegt die
vereinigten Beduinen der Banu Hilal bei Bourgie. Sie wurden
teilweise nach
Marokko umgesiedelt. Nach der Organisation der
Eroberungen in Algerien wurde 1159 und 1160 n.Chr. mit ca. 200
000 Mann das Reich der
Ziriden in
Ifriqiya erobert und die Beduinen erneut geschlagen. Auch
Tripolitanien geriet unter almohadische Herrschaft, womit der
Maghreb erstmals vereinigt war. Durch Handelsverträge mit
Genua, Pisa, Venedig, Sizilien und Marseille wurde der Handel
mit den europäischen Handelszentren im Mittelmeerraum
organisiert.
Schon 1146 begannen die
Almohaden unter Abdulmumin mit der Unterwerfung
Andalusiens, die sich aber durch den Widerstand von Ibn
Mardanisch verzögerte und erst unter einem späteren Nachfolger
Abu Yaqub Yusuf I. abgeschlossen werden konnte. Abdulmumin zog
noch 1161 n.Chr. nach Andalusien bevor er 1163 in Rabat starb
und in Tinmallal/Tinmal neben Ibn Tumart
beigesetzt wurde. Sein ältester Sohn und Nachfolger
Muhammad wurde nach kurzer Regentschaft 1163 wieder abgesetzt,
bevor Abu Yaqub Yusuf I. (1163–1184) das Reich der
Almohaden
weiter sichern konnte.
Unter Abdulmumin begann eine umfangreiche Bautätigkeit im
ganzen Reich, wobei vor allem die Errichtung der
Kutubiyya-Moschee in Marrakesch und der Moschee in Tinmallal/Tinmal
(1153–1154) hervorzuheben ist.