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Abu
Said ibn Timur war ein Herrscher der
Timuriden und herrschte in
Herat
(863-873
n.d.H./ 1459-1469 n.Chr.) und
Samarkand (855-873 / 1451-1469).
Beim Sturz Ulug Begs im
Herbst 1449 und nach der Ermordung Abd al-Latifs im Mai 1450
gab es ein Machtvakuum unter den
Timuriden. In Buchara wurde Abu Said zum Herrscher
ausgerufen und konnte sich mit Hilfe der Usbeken gegen seinen
Rivalen Abdullah durchsetzen. Er regierte die Stadt 1451-1469
n.Chr.. In Herat setzte sich Abu’l Qasim Babur ibn Baisonqur
ibn Schah Ruch (regierte 1452-1457) fest, nachdem er seinen
Bruder Muhammad besiegte. Nach Abu’l Qasim Baburs Tod 1457 kam
es zu Wirren, die Abu Said auszunutzen versuchte. Aber
zunächst war der Fürst der Qara Qoyunlu erfolgreich: Gahan
Schah (reg. 1435-67) schlug den Timuridenprinzen Ibrahim und
besetzte im Juni 1458 Herat, wobei er seine Kräfte aufbrauchte
und die Loyalität seiner Truppen verlor. Abu Said eroberte im
Folgejahr
Herat,
verlagerte seinen Regierungssitz dorthin und empfing auch
mehrere Gesandtschaften der Turkmenen. Der Ausgleich mit Gahan
Schah erlaubte es ihm, gegen andere Prinzen der
Timuriden vorzugehen, von denen er einige ausschalten
konnte. Husain Baiqara, ein in Choresm lebender Urenkel Umar
Scheichs blieb allerdings ein Problem: er belagerte 1461
Herat,
als Abu Said gerade in Transoxanien weilte. Ebenso waren die
regelmäßigen Angriffe des Usbekenkhans Abul Chair
problematisch, insbesondere als dieser 1454/5 einen
rebellierenden Prinzen namens Uwais unterstützte.
Abu Said gelang es dennoch, sich einige Zeit zu behaupten.
Er stand den
Derwischen nahe, insbesondere Ubaidullah Ahrar (gest.
1490), welcher sein wichtigster Berater wurde und ihn unter
anderem zur Abschaffung der Handels- und Gewerbesteuer bewog.
Sein Wesir Qutb ad-din Simnani bemühte sich um die
Landwirtschaft. Abu Saids Hauptstütze war ein Turkmenenstamm,
aber er band auch Leute unterschiedlicher Herkunft an sich.
Im Frühjahr 1468 zog er nach
Aserbaidschan, nachdem Dschahan Schah bei einer
Auseinandersetzung mit anderen Turkmenen, und zwar den Aq
Qoyunlu Uzun Hasans ums Leben gekommen war. Abu Said fand zwar
Verbündete unter den Turkmenen, aber der Feldzug dauerte
länger, als geplant, so dass er abgeschnitten wurde und sein
Heer in einem harten Winter zugrunde ging. Er wurde gefangenen
genommen, einem Prinzen der
Timuriden ausgeliefert und im Februar 1469 hingerichtet.
Die Nachfolge der Macht in
Herat
und
Samarkand wurde anschließend geteilt.