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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abu-al-Faradsch ibn al-Dschauzi,
auch bekannt als
Ibn Dschauzi, war ein
islamischer
Gelehrter im 11. Jh. n.Chr., der seine Abstammung auf
Abu Bakr
zurückführte. Er gehörte der
hanbalitischen
Rechtsschule an.
Sein vollständiger Name ist Abdurrahman
ibn Ali ibn Muhammad ibn Ubaidullah ibn Abdullah ibn Hammadi
ibn Ahmad ibn Muhammad ibn Dschafar ibn Abdullah ibn al-Qasim
ibn al-Nadhr ibn al-Qasim ibn Muhammad ibn Abdullah ibn
al-Faqih Abdurrahman ibn al-Faqih al-Qasim ibn Muhammad ibn
Abu Bakr. Er war also ein Nachkomme von
Abu
Bakr und lebte in
Bagdad.
Als er drei Jahre alt war starb sein Vater, und Ibn
al-Dschauzi wurde von seiner Tante aufgezogen, die ihn später
zu dem
Gelehrten für die Wissenschaft der
Überlieferung Ibn Nasir, seinem ersten Lehrer, brachte.
Zusammen mit
Abdulqadir al-Dschilani galt er als Kapazität der
hanbalitischen
Rechtsschule. Seine Vorlesungen sollen vor Tausenden von
Besuchern stattgefunden haben. Später unterrichtete er selbst
seinen eigenen Enkelsohn Schamsuddin Yusuf ibn Qazghali
Al-Hanafi (Sibt Al-Dschauzi), sowie Muwaffaq Ad-Din Ibn Qudama,
Ibn al-Nadschar und Didscha al-Din al-Maqdisi.
Ibn al-Dschauzi war Autor von über siebenhundert Büchern,
die ihm zugeschrieben werden. Er wurde kritisiert, dass er zu
viel und zu schnell ohne sorgfältige Verifikation schrieb.
Auch manche Äußerungen gegenüber den Machthabern bereiteten
ihm Schwierigkeiten, so soll er von der
Kanzel
[minbar] gesagt haben: "O Befehlshaber der Gläubigen
(er meinte den
Kalifen)!
Wenn ich meine Stimme (zu deiner Ermahnung) erhebe, muss ich
dich fürchten; und wenn ich still bleibe, muss ich Angst um
dich haben. Ich habe mich entschieden, meine Angst um dich
meiner Furcht vor dir voranzustellen. Jemand, der (dir) sagt:
"Fürchte Allah!" ist besser (für dich) als jemand, der (dir
schmeichelnd) sagt: "Du gehörst zu einem Haus, dem Allah
bereits verziehen hat]". Auch sonst war er für seine teils
scharfe Zunge bekannt.
Wegen seiner Kritik an
Abdulqadir al-Dschilani, der vierzig Jahre lang sein
Lehrer war, verklagten die Kinder und Anhänger
al-Dschilanis ihn deswegen beim
Sultan
Nasir.
Daraufhin wurde Ibn al-Dschauzi öffentlich verschmäht,
ergriffen und ins Gefängnis gebracht, während sein Haus
versiegelt und seine Angehörigen vertrieben wurden. Er wurde
von
Bagdad in die Stadt Wasit gebracht, wo er für fünf Jahre
eingesperrt blieb. Schließlich wurde Ibn al-Dschauzi
freigelassen, nachdem es seinem Sohn Yusuf gelungen war, die
Fürsprache der Mutter des Kalifen in seiner Angelegenheit zu
erwirken. Zu dieser Zeit war der Imam Ibn al-Dschauzi etwa
achtzig Jahre alt.
Al-Muwaffaq Abd al-Latif sagte: "Seine Bücher haben
viele Fehler, weil er ein Buch beendete und dann nicht mehr
betrachtete."
Al-Dhahabi kommentierte dazu: "Seine Bücher sind voll
mit allen Arten von Fehlern, aus Mangel an Überprüfung und
durch das Übernehmen von Stellen aus geschriebenen Quellen."
Er ist bekannt für seine
Qur'an-Exegese sowie die Sammlung von
Überlieferungen. Seine Sammlung "Tahqiq" gilt als
Standardwerk der
hanbalitischen
Rechtsschule.
Abu-al-Faradsch ibn al-Dschawzi war möglicherweise einer
der fleißigsten Schreiber der
islamischen Geschichte mit über 200 teils mehrbändigen
Veröffentlichungen, darunter allerdings auch sehr viel aus
islamischer Sicht Inakzeptables. Seine bekanntesten Werke sind:
| al-Adhkidscha' (Die Intelligenten) |
| Afat al-Muhaddithin (Die Stolpersteine der Gelehrten der
Überlieferung) |
| Achbar al-Achdschar (Berichte über die Rechtschaffenen)
|
| Achbar al-Nisa', (Berichte über Frauen) in 110
kurzen Kapiteln, gefolgt von biographischen Hinweisen zu
sechsundsechzig herausragenden
muslimischen Frauen. Das Buch wurde unter dem Titel
Ahkam al-Nisa (Regelungen zu Frauen) gedruckt. |
| al-Amthal, eine Arbeit über Sprichwörter |
| al-Bulgha fi al-Fiqh; |
| Dhamm al-Hasad (Die Schlechtigkeit des Neids) |
| Dhamm al-Hawa (Die Schlechtigkeit der sinnlosen
Vergnügung) |
| Dhamm al-Muskir (Die Schlechtigkeit des Berauschenden)
|
| Dhikr al-Huffadh (Über die großen Gelehrten der
Überlieferung) |
| Dhikr al-Qussas (Über die Geschichtenerzähler) |
| ad-Du`afa', eine Übersicht über die schwachen Gelehrten
der
Überlieferung |
| Durra al-Iklil |
| Fada'il al-`Arab |
| Fadl Maqbarat Ahmad |
| al-Fara'id |
| al-Fawa'id al-Muntaqat in sechsundfünfzig Teilen; |
| Funun al-Afnan fi `Ulum al-Qur'an' (Die Künste der |
|
Qur'an-Wissenschaften) |
| al-Hada'iq in zwei Bänden; |
| Hal al-Halladsch, (Der Zustand des
Halladsch) |
| al-Hath `ala al-Ilm (Aufforderung, sich mit Wissenschaft
zu beschäftigen" |
| al-Hath `ala Talab al-Walad (Aufforderung, für eine
eigene Nachkommenschaft zu sorgen") |
| al-`Ilal al-Mutanahija fi al-Ahadith al-Wahidscha in
zwei Bänden, ein Begleitwerk zu seinem Werk Maudu`at (über
erfundene
Überlieferungen |
| al-Intisar fi al-Chilafiyyat in zwei Bänden |
| al-Ischara fi al-Qira'at al-Mukhtara |
| al-Dschadal (Die Diskussionsführung) |
| Dschami` al-Masanid (Die gesammelten Geschichtswerke [musnad])
in sieben Bänden, von welchem jedoch
Al-Dhahabi sagt, es genüge nicht im geringsten den
Ansprüchen seines Titels |
| al-Khata' wa al-Sawab Min Ahadith al-Schihab |
| al-Khawatim |
| Manafi' al-Tibb (Der Nutzen der Medizin) |
| Manaqib, eine Reihe von Büchern über die Verdienste
zahlreicher
Gefährten |
| al-Manasik |
| al-Manfa`a fi al-Madhahib al-Arba`a - in zwei Bänden
(Der |
| Nutzen in den 4 Rechtsschulen) |
| Maschhur al-Masa'il in zwei Bänden |
| al-Mawdu`at in zwei Bänden, eine Sammlung der von ihm
als Fälschung befundenen
Überlieferungen |
| Minhadsch al-Qasidin wa Mufid al-Sadiqin, eine
redigierte Kurzfassung von
Ghazzalis Ihya' Ulum ad-Din, |
| al-Mudhisch |
| al-Muhadhab fi-l-Madhhab |
| al-Mughaffalin (Die Benommenen) |
| al-Mughni, eine
Qur'an-Exegese |
| al-Mukhtar fi al-Asch`ar, eine 10-bändige
Gedichtsammlung |
| Mukhtasar Funun Ibn `Aqil in über zehn bis zwanzig
Bänden |
| al-Muntakhab |
| Muntaqad al-Mu`taqad |
| al-Muntadham fi at-Tarikh, ein zehnbändiges
Geschichtswerk |
| Muschkil al-Sihah in vier Bänden |
| Muthir al-Gharam al-Sakin ila Aschraf al-Amakin |
| an-Nab`a fi al-Qira'at al-Sab`a |
| al-Nasich wa al-Mansukh (Abrogierendes und Abrogiertes)
|
| Nasim as-Suhur |
| Qiyam al-Lail (Das Aufstehen in der Nacht) in drei
Teilen |
| al-Qussas |
| al-Riyada (Die Führerschaft) |
| Said al-Chatir |
| Siba Nadschd |
| Sifatu as-Safwa, in vier Bänden; eine Kurzfassung von
Abu Nu`aims Hilja al-Auliya'. |
| at-Tabsira in drei Bänden, über Rhetorik |
| Tadhkira al-Arib, über die Arabische Sprache |
| Tadhkira al-Muntabih fi `ujun al-Muschtabih |
| al-Tahqiq fi Masa'il al-Khilaf, in zwei Bänden |
| Tahrim al-Dubur |
| Tahrim al-Mut`a (Das Verbot der Zeitehe) |
| Talbis Iblis (Die Schlichen des Teufels) - ein Werk,
welches aufdeckt, wie der Teufel Menschen hereinlegt, u.a.
geschrieben gegen die
Schia und gegen
Sufismus |
| Talqih al-Fuhum |
| at-Tafisir fi at-Tafsir (Die Auslegung in der Auslegung) |
| al-Thabat `ind al-Mamat |
| al-`Udda fi Usul al-Fiqh |
| Usud al-Ghaba fi Ma`rifa al-Sahaba |
| Uyun al-Hikayat, in zwei Bänden |
| al-`Uzla |
| al-Wafa bi Fada'il al-Mustafa, ein großes Werk über das
Leben des
Propheten Muhammad (s.) |
| al-Wahiyat, anderer Titel für al-`Ilal al-Mutanahiya
|
| al-Wudschuh wa al-Naza'ir |
| al-Dschawaqit, eine Sammlung von Predigten. |