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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Adiy ibn
Hatim (bzw. Adi ibn Hatim) war ein
Gefährte des
Propheten Muhammad (s.) und
Imam Alis (a.) und ist auch bekannt als
Überlieferer [rawi].
Zunächst war er einer der führenden Köpfe des Stammes
Banu Taiy.
Er ist der Sohn von
Hatim al-Taiy, der für seine
Großzügigkeit unter den
Arabern
bekannt war. Nach seinem Vater wurde Adi der Anführer der
Banu Taiy.
Adi blieb ungefähr 20 Jahre
Christ, bis er schließlich im Jahr 9
n.d.H.
(630 n.Chr.) nach dem
Fuls-Feldzug den
Islam
nach einem bewegenden Verlauf
annahm.
Seine Schwester
Safana bint Hatim war nach dem
Fuls-Feldzug Gefangene der
Muslime. Sie hielten sich in der Nähe der
Prophetenmoschee in
Medina
auf. Als
Prophet Muhammad (s.) an ihnen vorbeikam, sagte
Safana bint Hatim zu ihm: "Ich habe meinen Vater
verloren und mein Bruder, der sich um mich kümmert, wird
vermisst. Bitte helfen Sie mir, damit Gott Ihnen hilft."
Prophet Muhammad (s.) fragten nach dem Namen des Bruders
und sie antwortete: Adiy ibn Hatim.
Prophet Muhammad (s.) fragte: "War er derjenige, der
vor Gott und seinem Propheten weggelaufen ist?" Am Tag
danach stellte sie dieselbe Frage und der
Prophet Muhammad (s.) antwortete mit derselben Gegenfrage.
Am dritten Tag war sie enttäuscht und stellte ihre Frage nicht
noch einmal. Doch
Imam Alis (a.), der hinter
Prophet Muhammad (s.) ging, deutete ihr an, die Frage doch
noch einmal zu stellen, und sie tat es.
Prophet Muhammad (s.) gab ihr daraufhin Kleidung,
Versorgung und ein Reittier und schickten sie mit einer
vertrauenswürdigen Karawane zurück zu ihrem Stamm
Banu Taiy.
Als sie zu seinem Bruder zurückkehrte, beschwerte sie sich
bei ihm, dass er sie nicht gesucht hätte. Adiy entschuldigte
sich und fragte nach
Prophet Muhammad (s.). Sie sagte ihm, er solle sich bald
mit
Prophet Muhammad (s.) treffen und sagte: "Wenn er der
Prophet ist, sind diejenigen, die frühzeitig den
Islam
annehmen, überlegen, und wenn er nur ein König ist, würde ihre
Stammeswürde nicht verletzt werden."
Adiy nahm ihre Bitte an und reiste nach
Medina.
Er traf
Prophet Muhammad (s.) in der
Prophetenmoschee.
Prophet Muhammad (s.) begrüßte ihn und brachten ihn zu
seinem Haus.
Prophet Muhammad (s.) fragten ihn: "Erhalten Sie nicht
ein Viertel des Einkommens Ihrer Stammesmitglieder, weil Sie
der Anführer von ihnen sind?" Er bejahte es.
Prophet Muhammad (s.) sagte: "Aber das Geld, das Sie
erhalten, ist gemäß Ihrer Religion nicht
erlaubt [halal]." Adiy ibn Hatim bemerkte, dass
Prophet Muhammad (s.) Dinge wusste, die er nicht wissen
konnte und verstand, dass
Prophet Muhammad (s.) über Geheimwissen verfügt. Er nahm
den
Islam
an. Es heißt, dass dieses Ereignis 10
n.d.H.
(631/2 n.Chr.) erfolgt ist. Er wurde zum Finanzbeauftragten
des
Propheten Muhammad (s.) für den Stamm
Banu Taiy.
Unter
Chalid ibn Walid gehörte er zu den Kommandeuren der Armeen
von Abu
Bakr. Er nahm an den
Ridda-Kriegen gegen falsche Propheten teil. In der Zeit
von
Uthman ibn Affan widersetzte er sich ihm und musste ins
Exil fliehen.
In der
Kamelschlacht stellte er sich auf die Seite von
Imam Ali (a.). Er gehörte zu denjenigen, denen
Imam Ali (a.) befohlen hatte, sich zum Kamel von
Aischa bint Abu Bakr durchzukämpfen. Er gehörte auch zu
den Flaggenträgern
Imam Alis (a.) bei der
Schlacht von Siffin. Adiy unterstützte Imam' Ali (a) auch
in der
Schlacht von Nahrawan.
Adiy hatte drei Söhne, die mit
ihm gekämpft haben:
Adiy war auch ein Unterstützer von
Imam Hasan (a.). Er ermutigte die Menschen, sich
Imam Hasans (a.) Armee anzuschließen, um gegen
Muawiya ibn Abu Sufyan zu kämpfen. Er wird in historischen
Quellen unter denjenigen erwähnt, die sich gegen den
Friedensvertrag Imam Hasans (a.) aussprachen.
Nach dem
Märtyrium
Imam Hasans (a.) gab es einen bedeutsamen Wortwechsel
Adiys mit
Muawiya ibn Abu Sufyan.
Muawiya sagte: "Ali
hat dich nicht gerecht behandelt, da deine Söhne tot sind,
aber er sich um seine eigenen Söhne gekümmert hat." Adiy
antwortete: "Nein, ich habe'
Ali b. Abi Talib (a.) nicht gerecht behandelt,
da er
Märtyrer geworden ist, aber ich noch am Leben bin."
Einstmals forderte
Muawiya Adiy auf über
Imam Ali (a.) zu sprechen. Adiy lehnte ab, aber
Muawiya bestand darauf. Dann begann Adiy zu erzählen:
"Bei Gott, er war ein visionärer und starker Mann, seine
Worte beruhten auf Gerechtigkeit und seine Urteile beruhten
auf Wahrheit. Er war voller Wissen und Weisheit. Er hasste es,
von der Zeit dieser Welt getäuscht zu werden und er beharrte
auf
Nachmitternachtsgebeten; er weinte viel und dachte viel
nach, er wachte in einsamen Zeiten über sein Ego. Er lebte in
Not und offensichtlich lebte er wie gewöhnliche Menschen. Er
beantwortete alle unsere Fragen und erfüllte unsere
Bedürfnisse. Obwohl er uns nahe stand, war er ein
charismatischer Mann mit göttlicher Eleganz, die wir kaum
wagten, ihm in die Augen zu schauen oder vor ihm zu sprechen.
Er verehrte die Gläubigen und unterstützte die Armen. Die
Mächtigen hatten keine Angst vor seiner Tyrannei und die
Minderwertigen waren nicht hoffnungslos in der Zeit von
Alis (a.) Herrschaft. Bei Gott, er vollzog Gottesdienste
nachts sehr intensiv und er weinte sehr. Ich erinnere mich
noch genau, als er sagte: Oh, Welt! Bleib weg von mir, da du
mich nicht täuschen kannst."
Adiys Rede war so einflussreich, dass
Muawiya betroffen war und in Tränen ausbrach. Ob ehrlich
oder geheuchelt ist unbekannt.
Muawiya fragte: "Gott, segne
Abul-Hasan; er war so ein Mann." Dann fragte
er Adia: "Wie erträgst du die Abwesenheit von
Ali b. Abi Talib (a.)?" Er antwortete:
"Ich bin wie eine Frau, deren Kind in ihren Armen getötet wird
und ständig weint, ohne ihr Kind vergessen zu können."
Abu Dscha'far Muhammad ibn al-Hasan al-Tusi betrachtete
Adiy ibn Hatim als zuverlässigen
Überlieferer [rawi]. Auch in den
Sechs Büchern [al-kutub as-sitta] der
Sunniten sind etwas 60
Überlieferungen [hadith] von ihm zitiert.
Nach einigen Quellen ist Adiy im Jahr 67 oder 68
n.d.H.
(686/7/8 n.Chr.) verstorben. Es heißt, er habe 120 Jahre
gelebt.