Ahl-i-Haqq
  Ahl-i-Haqq - Leute der Wahrheit

Aussprache: ahl-e-haqq
arabisch:
يارسانية
persisch: اهل حق
englisch: Ahl-i-Hakk, Yarsan

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Die Ahl-i Haqq ("Leute der Wahrheit") oder Yarsan ist eine vorwiegend im Iran beheimatete Religionsgemeinschaft. Manche werfen ihnen vor eine Geheimreligion zu pflegen. Andere betrachten sie als islamisch. Manche beschreiben sie als Abspaltung von der Schia.

Da die Ahl-i Haqq an eine Art Reinkarnation glauben - z.B. wird behauptet, dass Moses (a.) in David (a.) verkörpert sei - liegt ein deutlicher Unterschied zum Islam vor. Zudem weisen einige angebliche Elemente der Religion, wie z.B. die angeblich behauptete Verkörperung Gottes in Imam Ali (a.) extrem unislamische Behauptungen auf, die von keinem Muslim akzeptiert werden kann.

Die Vertreter der Ahl-i Haqq behaupten, eine eigenständige Religion zu haben. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass die Religionsgemeinschaft keine einheitliche Lehre repräsentiert. In kurdischen Gebieten wird behauptet, dass sie einen Gott namens Sultan Sahak anbeten würden. Er soll gemäß der Legende von einer Kurdin geboren sein, die wie Maria (a.) eine unberührte Empfängnis gehabt habe, indem ihr, die unter einem Granatapfelbaum schlief, ein Kern der Frucht in den Mund fiel, weil ein Vogel die Frucht direkt über ihr angepickt hatte und sich der Kern dabei löste. Diese Vorstellung ist aber nicht allen Ahl-i Haqq gemeinsam.

Tatsächlich wurde Sultan Sahak im 13. Jh. n.Chr. als Sohn des 75-jährigen Scheich Issi Barzendschaie und seine Ehefrau Dayrak Chatun, Tochter der Hussain Beg Dschald geboren. Er ist derjenige, dem die schriftlichen Ordnung der Ahl-i Haqq zugeschrieben wird.

In Ahl-i Haqq beanspruchen für sich einige Heilige Bücher zu haben: "Daftar Divan-e Gawreh", "Daftar Sarandscham". Die religiöse Literatur der Ahl-i Haqq ist überwiegend auf Gorani geschrieben, einer nordwestiranischen Sprache.

Es gehört zu den Merkmalen der Ahl-i Haqq, das sie sich stets als Verfolgte der Muslime darstellen und dabei von Muslimen verfolgte große Persönlichkeiten des Islam, wie z.B. Imam Ali (a.) und Imam Husain (a.) für sich vereinnahmen.

Imam Chamene'i antwortet auf eine Frage zu der Gruppe: "Wenn diese (Leute) die Einheit Gottes und das Prophetentum und einiges von den Notwendigkeiten der Religion (der Islam) nicht verleugnen, und nicht an einen Mangel bei der Botschaft des Gesandten des Islams - Allahs Lob sei mit ihm und den Reinen seiner Familie - glauben, dann sind sie nicht (als Leute) mit Unglauben oder (mit) ritueller Unreinheit zu beurteilen. Und wenn das anders als dies ist, muss die Angelegenheit der rituellen Unreinheit und rituellen Reinheit bei ihrer Berührung und beim Essen ihrer Speisen berücksichtigt werden."

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de