Ahmad Mansur
  Ahmad al-Mansur

Aussprache: ahmad al-mansuur
arabisch:
أحمد المنصور
persisch:
englisch:
Ahmed al-Hiba

???- ??? n.d.H.
1549 - 1603 n.Chr.

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Ahmad al-Mansur al-Saadi war der fünfte Sultan und achte Herrscher der Saadier in Marokko und herrschte ab 1578 n.Chr. bis zu seinem Ableben 1603. Er gilt als der bekannteste der Saadier.

Ahmad al-Mansur ist 1549 n.Chr. geboren. Er war der dritte Sohn von Muhammad II. al Schaich, der nach seinem Vater und seinen zwei älteren Brüdern Regent von Marokko wurde.

Mit Abu Marwan Abd al-Malik musste Ahmad al-Mansur 1557 zu den Osmanen nach Istanbul fliehen, als sie in den Machtkämpfen Abdallah al-Galib unterlegen waren. Ahmad al-Mansur trat in osmanische Dienste und konnte mit deren Hilfe 1576 nach Marokko zurückkehren. Zunächst regierte sein Bruder Abu Marwan Abd al-Malik (1576-1578) doch setzte dieser Ahmad al-Mansur als Statthalter in Fes ein. Als der gestürzte Abu Abdullah 1578 mit Hilfe der Portugiesen wieder die Macht erobern wollte, wurde das portugiesische Heer am 4. August 1578 bei Qsar al-Kabir unter dem Kommando von Ahmad al-Mansur in Nordmarokko vernichtend geschlagen. Da Abu Abdallah fiel und Abu Marwan Abd al-Malik einer Krankheit erlag, wurde Ahmad al-Mansûr neuer Herrscher. Andere behaupten, dass auch sein älterer Bruder Abu Marwan Abd al-Malik I in der Schlacht fiel.

Ahmad al-Mansur erkannte zunächst die Oberhoheit der Osmanen an. Er begann mit dem Aufbau einer starken Armee , reorganisierte die Verwaltung und sanierte die Staatsfinanzen. Zur Förderung der Wirtschaft baute er die Handelsbeziehungen mit Europa aus, wobei England bevorzugt wurde.

Um auch Gewinne aus dem Transsaharahandel ziehen zu können, wurden schon 1584 die Salzminen von Taghaza in der Sahara unter Kontrolle Marokko gebracht.

Am 16. Oktober 1590 nutze Ahmad einen Bürgerkrieg im Süden zur Machterweiterung und besiegte das Songhaireich mit nur 4000 eigenen Soldaten unter der Führung von Spaniard Judar Pascha gegen 40.000 Soldaten. Ahmads Truppen verfügten über die absolut überlegene Waffentechnik bei der Schlacht von Tondibi. Timbuktu und Djenne standen fortan unter seiner Kontrolle, wie auch die Hauptstadt Gao.

Zwar gelangte durch den erfolgreichen Feldzug große Beute nach Marokko, doch wurde durch die Zerschlagung des Songhaireiches der Handel in der westlichen Sahara eher gestört. Durch die Verlagerung des Transsaharahandels nach Tunis und Tripolis wurde der Handel Marokkos mit dem Sudan erheblich beeinträchtigt. Die Kontrolle verloren die Saadier allerdings wieder nach dem Ableben Ahamdas 1603 während einer Pestepidemie. Er wurde im Mausoleum der Saadier in Marrakesch beigesetzt.

Mangels Nachfolgeregelung brachen nun schwere Machtkämpfe unter den Saadiern aus, die zu einer Spaltung der Dynastie in die Linien Fes und Marrakesch führte. Diese Schwächung der Dynastie führte zur Anarchie im Land, die dem Aufstieg der Dila-Bruderschaft und der Alawiden den Weg ebnete.

Bekannte Gelehrte seines Hofes waren: Ahmad Mohammed al-Maqqari, Abdulaziz al-Fischtali, Ahmad Ibn al-Qadi und al-Masfiwi.

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