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Ahmet Dschewdet Pascha (Ahmed Cevdet Paşa) galt als einer der
berühmtesten Staatsmännern und Historikern des
Osmanischen Reichs. Er war
mehrere Male Minister.
Am 22. März 1822 in Lofça geboren
stammte Ahmet Dschewdet aus einer gebildeten Familie. Seine
Mutter, Aysche Sümbül Hanim hatte eine solide Ausbildung
erhalten und interessierte sich auch für Wissenschaften und
Philosophie. Ahmet Dschewdet lernte zunächst in einer
klassischen Religionsschule, sehnte sich aber nach der Bildung
einer höheren Fachschulen in
Istanbul. Durch seinen außerordentlicher Fleiß erlangte er
eine bedeutende Stellung am Hof, wurde Direktor der
Pädagogischen Hochschule (Darül-muallim) und mehrfach
bekleidete er das Amt eines Ministers (verschiedene
Ministerien). Die Schaffung bedeutender Institutionen dieser
Zeit, pädagogischer und wissenschaftlicher Richtung, trug sein
Handzeichen. Selber dem damaligen Großwesir Reschit Pascha treu
zugetan war, litt er während des Krimkrieges stark unter dem
Machtkampf der konkurrierenden und wechselnden Großwesire Ali
Pascha und Fuad Pascha.
Seine spätere unbedingte Treue zum autoritär herrschenden
Sultan
Abdülhamid II.
verleitete ihn u.a. dazu, unmittelbar an der Verhaftung
und/oder Verbannung von Schriftstellern beteiligt gewesen zu
sein. Sein geistiges Werk umfasst eine Reihe neu orientierter
Gesetzesbücher, als deren energischer Vorantreiber er galt,
sowie über 30 Bände Übersetzungen historischer und
wissenschaftlicher Art. Das von ihm verfasste Gesetzesbuch
diente über Jahrzehnte als Gesetz des
Osmanischen Reichs. Sein
bekanntes Geschichtswerk Tarih-i Cevdet (Dschewdeds
Geschichte), die eine neue Sprache in diesen jungen Zweig der
Wissenschaft einführte, gilt als seinerzeit richtungweisend.
Er galt als jemand, der einerseits die neue europäische
Orientierung des Reformators Reschit Pascha guthieß und diesem
treu ergeben war, zum anderen aber auch die
islamische Traditionen bewahren
wollte. So vereinte er in sich ein Leben lang eine zu seiner
Zeit bereits beginnende, leidvolle Doppelorientierung.
Er
ist 1895 gestorben und auf dem
Friedhof der Fatih-Moschee Istanbul beigesetzt. Eines
seiner Kinder war
Fatma Aliye Topuz.