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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ahmet III. ist 1673 geboren und starb am 1. Juli 1736 in
Istanbul. Er war von 1703 bis 1730
der 23.
Sultan
der
Osmanen.
Ahmet war ein Sohn
Mehmed IV., seine Mutter war Rabia Gülmüş. Er bestieg den
Thron 1703, nachdem sein Bruder
Mustafa II. abgedankt hatte. Im Angesicht einer drohenden
Haltung Russlands versuchte er die Beziehungen zu England
auszubauen und merkte nicht, wie Englands Eigeninteresse
mittelfristig ebenfalls die Zerschlagung des
Osmanischen Reichs war.
Ahmet III. gewährte Karl XII. von Schweden nach dessen
Niederlage bei Poltawa in 1709 n.Chr. Zuflucht. Durch Russland
zum Krieg gezwungen, kam er einem entscheidenden Sieg gegen
den nördlichen Konkurrenten näher als irgendein anderer
osmanischer Herrscher vorher oder nachher, da sein Großwesir
Baltaci Mehmet Pascha 1711 die russischen Truppen nahe dem
Pruth vollständig umstellen konnte. Im Vertrag, den Russland
unterzeichnen musste, erhielt das Osmanische Reich Asow, die
Zerstörung der von Russland gebauten Festungen, und die
Verpflichtung des Zaren, sich zukünftiger Einmischungen in die
Angelegenheit der Polen oder der Kosaken zu enthalten. Die
Unzufriedenheit über die Milde dieser Bedingungen war
allerdings in
Istanbul sehr stark. Die Legende behauptet, dass Katerina
durch besondere Zuwendungen an Baltaci Mehmet Pascha die Milde
erreicht hat. Baltaci wurde später abgesetzt und in die
Verbannung geschickt.
1715 wurde die Morea (Halbinsel Peloponnes) der Republik
Venedig entrissen. Dies führte zu Feindseligkeiten mit
Österreich, das sich mit der Republik Venedig verbündete, bei
denen die Osmanen erfolglos waren. Die Belagerung der Insel
Korfu wurde, im Sommer 1716, von Venedig abgewehrt und Belgrad
fiel 1717 in die Hände von Österreich. Durch die Vermittlung
Englands und Hollands wurde 1718 der Frieden von Passarowitz
(serbisch: Požarevac) geschlossen, durch den das Osmanische
Reich die den Venezianern weggenommene Halbinsel Morea
behielt, aber Ungarn verlor. Im gleichen Jahr gab es in
Istanbul ein dreiminütiges verheerendes Erdbeben, dem
viele Gebäude zum Opfer fielen. Zu den Errungenschaften Ahmets
Zeit gehören zahlreiche Bauprojekte in
Istanbul und die Schnelligkeit, mit der er die Schäden des
Erdbebens beseitigen ließ. Danach ließ er bis zu seiner
Absetzung große Tulpenparks anlegen. Allerdings sah das Volk
das als Verschendung an, da ihre wirtschaftliche Lage
bedrückend war.
Ahmet III. erlaubte im Jahr 1727 den Buchdruck im
Osmanischen Reich, der bis dahin verboten war. Und das
ausgerechnet in dem System, dass sich als Vertretung des
Heiligen Qur'an verstand. So verfügte z.B. Deutschland
früher über eine gedruckte
Qur'an-Übersetzungen ins Deutsche, als die Osmanen über
das gedruckte Original. Die erste Druckerei wurde von Ibrahim
Müteferrika in der Nähe von Haliç (Goldenes Horn) in
Istanbul gegründet. In der Nähe entstnd auch eine große
Bibliothek.
Zu seinen Bautätigkeiten gehörten die zwei nach ihm
benannten Brunnen auf beiden Seiten des
Bosporus:
Sultan Ahmed III. Brunnen Üsküdar und
Sultan Ahmed III. Brunnen Topkapi.
Ein unnötiger Krieg mit Persien endete mit inneren
Aufständen, die zu einer Revolte der
Janitscharen führte, die Ahmed im September 1730
absetzten. Er starb einige Jahre später in Gefangenschaft und
wurde im im
Turhan Hatice Schrein beigesetzt. Ihm folgte
Mahmut I. auf den Thron.
Die unterschiedliche Schreibweise mit "d" oder "t" am Ende
rührt aus der späteren Lateinisierung der türkischen Sprache
ohne einheitliche Definitionen.