.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Acre bzw. Akkon oder Akko (Akers,
Akka (arabisch), Acre (hebräisch), Accho, Acco, Hacco und
St. Jean d’Acre) ist eine alte Stadt im Norden
Palästinas.
Die Altstadt liegt auf einer Landzunge am
Nordrand der Bucht von Haifa und ist von einer bis zu 150 m
starken Festungsanlage umgeben. Auf der Landseite ist die
Altstadt heute von der Neustadt umschlossen. Akkon wird
bereits im
Taurat
erwähnt. 332 v. Chr. wurde die Stadt von Alexander erobert.
638 kam die Stadt unter Herrschaft der
Muslime. Der Hafen wurde vom Architekten Abu Bakr al-Bana
ausgebaut. Er hatte eine große Bedeutung für den Handelsweg
zum Roten Meer. Die Einfahrt wurde nachts durch Ketten
verschlossen. 1104 n.Chr. begann die Besatzung durch
die
Kreuzfahrer mit der Eroberung durch Balduin, dem jüngeren
Bruder Gottfrieds von Bouillon.
1187 n.Chr. wurde Akkon von
Sultan Saladin zurückerobert, fiel 1191 nach langer
Belagerung (1189-1191) unter Richard Löwenherz wieder an die
Kreuzritter und wurde Hauptstadt des Rests des Königreichs
Jerusalem. Dabei entstand die Legende, dass das österreichische
Wappenschild Rot-Weiß-Rot durch Leopold V. entstanden sei. Leopolds
Gewand soll nach der Belagerung nicht mehr weiß in der Farbe
der Kreuzfahrerkleidung gewesen sein, sondern blutüberströmt
rot. Als er müde seinen Schwertgürtel abnahm, blieb an dieser
Stelle ein weißer Balken übrig. Das Muster soll Vorbild der
Fahne gewesen sein. Vor Akkon starb der Sohn Barbarossas,
Herzog Friedrich von Schwaben, der kurz zuvor den Kaiser in
Tyros beigesetzt hatte.
1190 wurde während der Belagerung Akkons der Deutsche Orden
namens "Deutschritterorden" durch Kaufleute aus Lübeck und
Bremen als Hospitalgemeinschaft gegründet. 1198 erfolgte die
Umwandlung in einen Ritterorden, wobei Akkon bis zur erneuten
Rückeroberung durch
Muslime in 1291 n.Chr. Amtssitz des Hochmeisters blieb.
1219 n.Chr. stiftete Franz von Assisi das noch heute
existierende Franziskaner-Kloster.
1229 wurde Akkon nach dem Frieden von Jaffa zwischen
Friedrich II. und dem Sultan der
Ayyubiden Al-Kamil unter die Verwaltung des
Johanniterordens gestellt, worauf der zwischenzeitlich
verwendete Stadtname St. Jean d’Acre hinweist. Akkon galt
damals als wichtige Stadt zur Vermittlung
muslimischer Kultur und Wissenschaft nach Europa.
Nach der Eroberung
Jerusalems durch
Muslime 1244 n.Chr. war Akkon einer der letzten
Stützpunkte der Kreuzfahrer. Mit der Eroberung der Festung am
18. Mai 1291 durch die Truppen des Sultans der
Mamluken al-Malik al-Asraf Chalil gelten die Kreuzzüge als
zurückgeschlagen und gescheitert.
1517 n.Chr. wurde Akkon unter Sultan
Selim
I. Teil des
Osmanischen Reichs. Ab 1749 ließen die
Osmanen die zum Teil immer noch beschädigte Stadt neu
aufbauen mit der Festungsanlage unter Leitung von Dschezzar
Pasha, dem damaligen Gouverneur von
Damaskus.
1799 wurde Akkon 61 Tage lang vergeblich von Napoleon
belagert. Einer Legende nach warf Napoleon beim Rückzug der
Truppen mit den Worten "Wer Akkon erobert, erobert die Welt!"
seinen Hut ins Meer. Von Napoleons Truppen zurückgelassene
Kanonen stehen heute auf dem Festungswall als
Touristenattraktion. 1869 n.Chr. wurde
Bahaullah als Gefangener des
Osmanischen Reichs in die Festungsstadt Akkon gebracht, wo
1873 eines seiner zentralen Bücher, das Kitab-i-Aqdas,
entstand.
Am 17. Mai 1948, drei Tage nach der israelischen
Unabhängigkeitserklärung wurde Akkon von der Hagana mit
Waffengewalt besetzt und ist seither unter israelischer
Kontrolle. Während die Altstadt vorwiegend Einwohner aus
früherer Zeit beherbergt, wurde die Neustadt drumherum erst
später aufgebaut. 2001 wurde die Altstadt von der UNESCO zum
Weltkulturerbe erklärt.