Alexander der Große

Bild: „Alexanderschlacht“ (Reste eines Mosaik, Pompeji, ca. 150–100 v. Chr.)
Alexander der Große

Aussprache: al iskandar
arabisch:
الإسكندر
persisch:
اسکندر مقدونی
englisch: Alexander the Great

20.7.356 v.Chr. - 10.6.323 v.Chr.

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Alexander der Große war ein griechisch-makedonischer König und Herrscher des Korinthischen Bundes im 4.Jh.v.Chr.

Alexander dehnte die Grenzen des Reiches, das sein Vater Philipp II. aus dem vormals eher unbedeutenden Kleinstaat Makedonien sowie mehreren griechischen Poleis errichtet hatte, durch den sogenannten Alexanderzug, einem Feldzug nach Persien und Ägypten und bis an den indischen Subkontinent aus. Durch die Unterwerfung von Ägypten wurde er auch als Pharao angesehen. Er war der Herrscher des damals größten Reichs. Mit seinem Regierungsantritt wird auch der Beginn eines neuen Zeitalters verbunden, der des Hellenismus. In diesem Zusammenhang steht auch Alexanders Lehrer Aristoteles.

In den prophetischen Schriften der Juden und der Christen wird Alexander der Große durchweg kritisch gesehen. Das liegt zum einen daran, dass die 70-jährige babylonische Gefangenschaft der Juden unter Nebukadnezar vom Kyross II. beendet wird und deshalb bei Jesaja dieser König als von Gott gesandt und gesalbt dargestellt (Jesaja 44,24 – 45,8) wird. Zum anderen wird im Buch der Makkabäer die Herrschaft Alexanders und seiner Nachfolger mit dem kurzen Satz zusammengefasst: „Sie brachten großes Unglück über die Erde“ (1 MAK 1,8). Insbesondere die Bücher der Makkabäer beschreiben eindringlich den Aufstand gegen die griechisch-hellenistische Herrschaft. Das erste und zweite Buch der Makkabäer gelten in der katholischen Kirche seit 1547 als kanonisch.

Nach manchen Quran-Kommentatoren ist Alexander der Große im Heiligen Quran erwähnt als Dhul-Qarnain (a.) erwähnt, wofür es aber keine islamische Rechtfertigung gibt.

In der persischsprachigen Literatur erscheint er oft als ein edler, sympathischer, mit der Philosophie vertrauter Eroberer. In der Legende von der Niederlage des achämenidischen Herrschers Darius wird seine Ritterlichkeit hervorgehoben. Darius war nach der Niederlage seiner Armee, die in der Mininatur von Scheich Zadeh dargestellt ist (siehe unten), von zwei seiner eigenen Männer, die sich bei Alexander einschmeicheln wollten, tödlich verletzt worden. Der Sieger aber ging zu dem sterbenden Kaiser, versprach, seine Macht wiederherzustellen und alles für seine Genesung zu tun, und befahl, die Verräter zu hängen. Trotz aller Hilfe verschied Darius.

Alexander wird unter anderem in Dschamis Werk Haft Aurang erwähnt. Sowohl Nizami als auch Firdaus haben jeweils ein Alexander-Buch (Iskandar-Name) geschrieben.

Das sogenannte Alexander-Sarkophag ist auf beiden Längsfronten mit Reliefs verzier, die von den mit den Persern geschlagenen Schlachten des Alexander des Großen darstellt. Daher wurde der Sarkophag so genannt.

Die Stadt Alexandria ist ebenfalls nach ihm benannt.

Eine Scheich Muhammad zugeschriebene Miniatur (s.u.) zeigt die Trauer um den Tod Alexanders. Diese Miniatur ist die letzte in Dschamis Werk Haft Aurang.

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