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Der Antike Eisspeicher von Kerman
gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Ein Yach-tschāl ist ein traditioneller Kühlraum, der
hauptsächlich im Iran seit dem
5. Jh. n.Chr. verbreitet war. Bereits 500 v.Chr. bauten die
Iraner erste unter- und oberirdische Kühlräume, die durch
komplexe Belüftungssysteme eine Kühlfunktion gewährleisteten.
Yach-tschal-e Zarif, das nach dem Viertel benannt ist, in
dem es steht, wurde im Jahr 2022 n.Chr. restauriert. Alte
Architekten bauten Yach-tschals (persisch
يخچال), sogenannte "Eisgruben" in heißen und
trockenen Regionen. In Kerman
wurden diese Lehm- und Schlammtanks genutzt, um im Winter Eis
zu produzieren und es bis hin in den Sommer für den Verzehr
lagern und konservieren zu können.
Von außen dominiert die Lehmziegelstruktur von Yach-tschal
mit ihrer Kuppelform die Skyline, und im Inneren ist ein
Verdunstungskühlsystem integriert, das das Eis kalt oder sogar
gefroren hält, wenn es unterirdisch gelagert wird.
Ein typischer Yach-tschal ist etwa 15 Meter hoch und
verfügt über einen großen Stauraum. Das Verdunstungskühlsystem
des Gebäudes fungierte als Sichtschutz, und Wasser wurde aus
nahe gelegenen Brunnen über Paletten zugeführt. In diesen
unterirdischen kuppelartigen Gebäuden (bis zu 5000 m³
Rauminhalt) wurde Eis aufbewahrt. Sie wurden auch zur
Frischhaltung von Lebensmitteln verwendet. Die über 2 m
starken Wände der Kuppel verhinderten ein Vordringen der Hitze
in das Innere. Das Eis wurde in den Wintermonaten aus
nahegelegenen Gebirgen geholt und gelagert, um es dann während
der Sommermonate für gekühlte Speisen und Getränke zu
verwenden.
Foto Tehran Times (2022 n.Chr.)