Askese [zuhd]
Askese [zuhd], Abstinenz

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Abstinence

Foto: Kasteiung und Hungeraskese: Kopie einer Statue im Lahore-Museum Pakistan, steht im Linden-Museum Stuttgart, Foto Y. Özoguz 2014

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Askese bedeutet in seiner arabischen Form "zuhd" sinngemäß der "Verzicht auf weltliche Vergnügungen" oder "Verweigerung fleischlicher Gelüste".

Sie wird im Islam als Übung zur Selbstbeherrschung in regelmäßigen Abständen ausgeführt, z.B. im Monat Ramadan oder im Weihezustand [ihram] bei der Pilgerfahrt [hadsch]. Bei den Sufis bringt der Begriff zudem die Gleichgültigkeit gegenüber weltlichen Neigungen zum Ausdruck. Darüber hinaus bezeichnet er auch das Unterlassen, also die Askese von Sünden aus Gottesehrfurcht [taqwa].

Askese wird auch als Verzicht auf die vergänglichen irdischen Bequemlichkeiten und Wohltaten zu Gunsten des ewigen Glücks im Jenseits beschrieben, wobei der Islam aber eine unnatürliche Askese vergleichbar dem Mönchstum ablehnt.

Als ein Asket gilt jemand, der in der Erfüllung seiner religiösen Verpflichtungen standhaft ist und sich den Missgeschicken, die ihm widerfahren, und den Übeln, die seinen Weg kreuzen, widersetzt. Er ist mit allen Entscheidungen, die ALLAH für ihn trifft, und mit jedweder Art und Weise, wie Er ihn behandelt, zufrieden. Daher wird die Askese auch als eine Form der Anstrengung [dschihad] bezeichnet. Ein Ziel der Askese besteht darin, den Grundsatz zu verfolgen: Zu sterben bevor man stirbt. Damit soll die innere Annäherung zu ALLAH erleichtert werden.

Eine gemeinschaftliche Askese wird in zahlreichen Orden [tariqa] angestrebt. Ein Leben hingegen in völligen Abgeschiedenheit, wie es Askeseformen anderer Religionen lehren, lehnt der Islam ab.

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