.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Fariduddin Attar ist ca. 1136 n.Chr. in
Nischapur geboren und ca. 1220 oder nach anderen Angaben
am 3.
November 1221 am gleichen Ort gestorben. Er war ein
islamischer
Mystiker und hat viele
Gedichte geschrieben.
Er gilt unter den großen klassischen
Dichtern Persiens als der in Europa am wenigsten bekannte.
Bevor er sich mit dem
Sufismus beschäftigt, ist er Besitzer einer Drogerie,
daher sein Rufname Attar („der Drogist“). Eine ähnliche oder
ergänzende Deutung seines Namens ist, dass er als Arzt tätig
war. Er hat angeblich 114 Werke (entsprechend der Anzahl der
Suren
im
Heiliger Qur'an) verfasst.
Eines
der bekanntesten seiner Werke hat den Titel "Die Konferenz der
Vogel" oder "Die Konferenz der Vögel" [mantiq ut-tair]. Dieses Epos
berichtet von Tausenden von Vögeln die sich auf den Weg
machen, einen König für ihr Königreich zu suchen. Sie
durchkreuzen sieben Täler mit jeweils unterschiedlichen Namen
und Besonderheiten. Nach und nach geben einige Vögel auf,
einige entscheiden umzukehren und andere haben andere
Ausreden. Am Ende bleiben 30 Vögel übrig. Als die verbliebenen
Vögel das Ende der Reise erreichen erkennen die Vögel im
gefundenen König ihre eigene Identität; Attar benutzt dabei
ein Wortspiel, denn der Name des Vogelkönigs "Simurgh"
bedeutet im Persischen "dreißig Vögel" wenn man es in zwei
Worten "si murgh" schreibt. So stellen die Vögel fest, dass
sie allesamt nur teil eines ganzen Einheitlichen sind. In den
Geschichten wird auch der Ursprung der
Apfelschuss-Sage vermutet.
Als eines der bekannteste Werke von Attar gilt sein
Tadhkirat al-Auliya. Weitere bekannte Werke Attars sind Ilahiname, in dem ein
König seine sechs Söhne von weltlichen Begierden abzuhalten
versucht, und Musibatname, das von Erlebnissen in einer
vierzig Tage dauernden Klausur berichtet.
Dschalaleddin Rumi begegnet Attar in jungen Jahren und
wird von diesem in seine Lehren eingeweiht. Dabei bezeichnete
er später Attar als seine eigene Seele; und er bekannte, dass
er alles, was er über die
Wahrheit sagt, von Attar gelernt
habe. Außerdem urteilte er über ihn: „Attar durchquerte die
sieben Städte der Liebe, wir sind nur bis zur nächsten
Straßenecke gekommen.“
Über den Tod Attars gibt es eine Legende dessen
Authentizität unsicher ist: Als Attar während des
Mongolensturms im 13. Jahrhundert angeblich gefangen genommen
wird, bietet jemand 1000 Silberstücke für ihn. Attar rät aber
seinem mongolischen Sklavenhalter, nicht auf den Handel
einzugehen, da der Preis nicht stimme. Der Mongole beherzigt
dies und verkauft ihn nicht. Später kommt ein weiterer Mann
und bietet einen Sack Stroh für Attar, der diesmal sagt, dass
das genau sein Preis sei, denn mehr sei er nicht wert. Als der
Mongole dies hört, gerät er in Wut und tötet ihn.
Einige
seiner Gedichte hat
Prof. Annemarie Schimmel in Reimform ins Deutsche
übertragen. Siehe dazu
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.
Im
Konyanüma Panorama Museum hängt ein Gemälde, wie er sein
Buch Asrarname an
Dschalaleddin Rumi verschenkt.