Ramazan Avci
  Ramazan Avci

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20.12.1959 - 24.12.1985 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Ramazan Avci (Avcı) gilt als einer der ersten muslimischen Opfer von Neonazis in Deutschland.

Er ist am 20. Dezember 1959 in Gönen in der Türkei geboren. Als Gastarbeiter lebte er in Hamburg. Zum Zeitpunkt seiner Ermordung am 21. Dezember 1985 wartete er zusammen mit seinem Bruder und einem Freund an der Bushaltestelle S-Landwehr nahe der Gaststätte Landwehr in Hamburg-Eilbek auf einen Bus. Eine Gruppe rechter Skinheads aus Bergedorf, die vor dem Lokal standen, wurde auf die drei türkischstämmigen Bürger aufmerksam. Nach intensiven und handgreiflichen Auseinandersetzungen flohen die drei. Avcı geriet dabei vor ein Auto und wurde verletzt. Anschließend wurde er, noch unter dem Auto liegend, von den etwa 30 Skinheads so schwer mit Keulen und Axtstielen geschlagen, dass er später bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er starb drei Tage später, ohne jemals wieder zu Bewusstsein gekommen zu sein. Die Leiche Avcis wurde nach Ankara überführt.

Mehr als 25 Jahre nach der Tötung rückte Gülistan Ayaz, die Lebenspartnerin Ramazans und Mutter des gemeinsamen Kindes (sie war zum Zeitpunkt der Tötung schwanger), den fast vergessenen Fall wieder in die Öffentlichkeit. Sie gründete eine Initiative zum Gedenken an Avcı. Nachdem die Morde des rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrund bekannt wurden, erhielt ihre Initiative öffentliche Aufmerksamkeit bis hin zur Umbenennung eines Platzes in Hamburg in Ramazan-Avci-Platz.

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