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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bait Dadschan im Bezirk Ramla war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf lag 6 km südöstlich von Jaffa. Es
wird angenommen, dass die Ortschaft der biblischen Stadt Beth
Dagon, im Buch Josua entspricht und über eine über
tausendjähriger Geschichte verfügt.
Während seiner Regierungszeit von
Hischam ibn Abdulmalik (724 bis 743 n.Chr.) wurde in der
als reich geltenden Dorfschaft ein Palast mit weißen
Marmorsäulen erbaut. Im 11. Jh. n.Chr. diente Bait Dadschan
als Hauptquartier für die Armee der
Fatimiden in
Palästina. Während der Kreuzfahrerzeit hat Richard
Löwenherz 1191 n.Chr. ein kleines Schloss in der Ortschaft
gebaut, die als Casal Maen (oder Casal Moein) bekannt wurde.
Das Schloss wurde von
Sultan Saladin abgerissen nach der Unterzeichnung des
Vertrags von Jaffa am 2. September 1192.
Die Ortschaft soll unter den
Osmanen in eine Stiftung gewandelt worden sein, deren
Stifterin vor allem
Hürrem (Roxalena) war. Die Einwohner zahlten Steuern auf
landwirtschaftliche Gütern, darunter der Anbau von Weizen,
Gerste, Obst und Sesam, auf Ziegen, Bienenstöcke und
Weinberge. Im 19. Jh. waren die Dorffrauen auch lokal bekannt
für die komplexen, hochwertige Stickdesigns ihrer Kleidung mit
besonderen Merkmalen der traditionellen palästinensischen
Kostüme. Moshe Dayan hat sich viele historische Inschriften
aus der Zeit in seiner Privatsammlung gesichert.
Zu der Zeit der britischen Besatzung beherbergte das Dorf
zwei Grundschulen (eine für Jungen und eine für Mädchen), eine
Bibliothek mit 600 Büchern und eine landwirtschaftliche
Schule. 1922 lebten 1714
Muslime in der Ortschaft. 1931 waren es 2664 Bürger, davon
27
Christen und 11
Juden.
die Ortschaft verfügte über 591 Wohnhäuser. In der Zeit 1944
bis 1945 wurden insgesamt 7.990 Dunam Land für Zitrusfrüchte
und Bananen-Anbau von Getreide bewirtschaftet.
Nach einem Angriff durch die Alexandroni Brigade während
der Operation Hametz am 25. April 1948 wurde das Dorf völlig
entvölkert zerstört. Zuvor wurden die Bürger zwangsdeportiert
bzw. vertrieben. Später erbauten die Zionisten an gleicher
Stelle die israelische Ortschaft Beit Dagan. Bis zum 30. April
war das dorf leergeräumt und wurde anschließend komplett
zerstört. Es gehörte zu den geschichtsträchtigsten und
reichsten Dörfern, die von den Zionisten zerstört wurden. Die
Nachkommen der Vertriebenen wird auf 27.355 Personen im Jahr
1998 geschätzt.
Ein gleichnamige Ortschaft Bait Daschan befindet sich
südöstlich von Nablus.