Bait Dschibrin
  Bait Dschibrin

Aussprache: bayt dschibriyn
arabisch:
بيت جبرين
persisch:
بيت جبرين
englisch:
Bayt Jibrin

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Bait Dschibrin im Bezirk Hebron war ein Dorf in Palästina, das zum größten Teil von Muslimen bewohnt war und im Zuge der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig zerstört wurde.

Das Dorf lag 21 km nordwestlich von Hebron. Die Dorfbewohner bewirtschafteten eine Fläche von insgesamt 56.185 Dunum. Der Name des Dorfes bedeutet "Haus der Mächtigen".

Bereits im 8. Jh. v.Chr. war das Dorf Teil des Königreichs Juda. Sein aramäischer Namen war Beth Gabra. Die Stadt wurde später römische Kolonie und ein großes Verwaltungszentrum mit dem Namen Eleutheropolis. Im frühen 7. Jh. n.chr. wurde das Dorf von Muslimen erobert. Zur Zeit der Kreuzfahrer im 12. Jh., die die Stadt Bethgibelin genannt haben, hatte das Dorf eine Bevölkerung von 1.500 Einwohnern und gehörte zu den größten Dörfern der Region. Sie wurde mehrfach von den Kreuzfahrer geplündert, bis sie durch die Mamluken erobert worden ist. Eine Kreuzritterburg wurde nach der Eroberung zerstört. Die Mamluken wurden von den Osmanen abgelöst. Bei ihrer Volkszählung 1596 n.Chr. wurden 50 muslimische Familien registriert, die Steuern zu entrichten hatten auf Weizen, Gerste und Sesam sowie Ziegen und Bienenstöcke.

Im 19. Jh. n.Chr. erlangte der Familienclan al-Azza die Kontrolle über das Dorf und versuchte sich von der Herrschaft der Osmanen zu befreien. Die Rebellion endete mit der Verbannung und der lokalen Anführer.

Die unterirdischen Höhlen von Bait Dschibrin sind als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet. Das Dorf verfügte über zwei Schulen eine medizinische Klinik, eine Busstation und eine Polizeistation sowie einen Souk, der von Nachbargemeinden besucht wurde. Im Dorf gab es den Schrein von Tamim al-Dari. Zwei weitere Schreine waren einem Scheich namens Mahmud und einer Heiligen namens Ameina gewidmet.

Während des Winters 1920-1921 n.Chr. gab es einen schweren Ausbruch von Malaria. 157 Dorfbewohner starb. Bei der Volkszählung von 1922 unter britischer Besatzung hatte Bait Dschibrin eine Bevölkerung von 1420, alles Muslime. Im Jahr 1931 waren es 1804 Muslime, die in insgesamt 369 Häusern gelebt haben.

Im Jahr 1945 hatte Bait Dschibrin 2430 Einwohnern, die eine Gesamtfläche von 56.185 Dunum Land bewirtschaftet haben, davon waren 2.477 Dunum bewässert für Plantagen und 31.616 Dunum für Getreide.

Am 15. bis 16. Oktober startete die IDF Bombardierung von Bait Dschibrin. Am 19. Oktober wurde das Dorf auch von der Luft bombardiert. Am 23. Oktober gab es eine von den Vereinten Nationen verhängte Waffenruhe, welche von den zionistischen Kräften sofort gebrochen wurde. Am 24. Oktober 1948 erfolgte der endgültige Angriff durch Jischuw Kräfte. Die Überlebenden wurden vertrieben bzw. zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im Anschluss geplündert und komplett zerstört um jegliche Rückkehrambitionen der Einwohner zunichte zu machen.

Links zum Thema

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