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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bait Nattif im Bezirk Hebron war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf war ursprünglich als Bait Lattif bekannt, was aus
dem ursprünglich römischen Namen Bait Letepha entstammt.
Das Dorf lag 21 km nordwestlich von Hebron, eingebettet in
einem Hügel, umgeben von Olivenhainen und Mandeln und umgeben
von Wäldern mit Eichen- und Johannisbrotbäumen. Im Süden
konnte man auf den Wadi as-Sunt (Elah-Tal) blicken.
Im Jahr 1596 wurde Bait Nattif unter den
Osmanen von 104 Haushalten der
Muslimen bewohnt. Sie entreichteten Steuern auf
Agrarprodukte, vor allem auf Weizen, Gerste, Oliven, Sesam und
Trauben. Die Dorfbewohner besaßen Ziegen und Bienenstöcke.
Lange vor dem zionistischen BEsatzung haben sich die Bewohner
der Region gegenseitig durch Stammeskämpfe geschwächt.
Im Jahre 1863 besuchte zweimal
Victor Guerin das Dorf. Er schätzte etwa tausend
Einwohner. Zu seinen Beschreibungen des Dorfes gehören auch
zwei Brunnen, einige Zisternen und eine Reihe von Silos, die
in den Fels gehauen waren. Bei der Volkszählung von 1922 unter
britischer Besatzung hatte Bait Nattif eine Bevölkerung von
1112, alles
Muslime. 1931 waren es 1649 Einwohner, die in insgesamt
329 Häusern gelebt haben. 1945 war die Bevölkerung auf 2150
angestiegen. Sie bewirtschafteten insgesamt 20149
Dunum
Land, davon 688
Dunum
bewässert für Obstgärten.
Am 19.10.1948 bombardierte die israelische Luftwaffe Bait
Nattif. Das Dorf wurde am 21. Oktober 1948 im Rahmen der
Operation Ha-Har vom Vierten Bataillons des Har'el Brigade angegriffen und die Bevölkerung vertrieben bzw.
zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im Anschluss geplündert und
vollständig zerstört. Den
Palästinensern wird jegliches Rückkehrrecht verweigert.