Bassa
  Al-Bassa

Aussprache: al-baßßa
arabisch:
البصة
persisch:
البصة
englisch:
Al-Bassa

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Al-Bassa im Bezirk Akra war ein Dorf in Palästina, das zum größten Teil von Christen bewohnt war und im Zuge der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig zerstört wurde.

Das Dorf lag in der Nähe der libanesischen Grenze, 19 Kilometer nördlich der Bezirkshauptstadt, Akra. die Ortschaft ist bereits im Talmud erwähnt und zur Zeit der Römer "Bezeth" genannt.

Bei Imad ad-Din al-Isfahan (gest. 1201), einem Chronisten und Berater von Sultan Saladin  hie die Ortschaft Ayn al-Bassa. Das Dorf hatte während der Kreuzzüge eine wichtige strategische Bedeutung. Ab 1596 stand das Dorf unter der Herrschaft der Osmanen und hatte eine Bevölkerung von 76 muslimischen Familien und 28 muslimischen Junggesellen. Die Bevölkerung zahlte Steuern auf Weizen Oliven, Gerste, Baumwolle und Gemüse sowie für Ziegen, Bienenstöcke und Weideland. Im späten 19. Jahrhundert hatte das Dorf etwa 1050 Einwohner. Es verfügte über eine öffentliche Grundschule für Jungen (durch die Osmanen im Jahr 1882 erbaut) und eine öffentliche Volksschule für Mädchen.

Während der britischen Besatzungszeit war das Dorf und die Ländereien umstritten zwischen den Briten, die Palästina besetzt hatten und Libanons Besatzungsmacht Frankreich. 1922 wurden im Dorf 867 Christen, 150 Muslime und 1 Jude gezählt. Die landwirtschaftliche Haupttätigkeit war die Olivenernte. Bei der Volkszählung 1931 lebten 868 Muslime, 1076  Christen und 4 Bahai im Dorf und 1945 waren es 1360 Muslime und 1590 Christen. Al-Bassa war das einzige palästinensische Dorf in Galiläa mit einer christlichen High School.

Im Jahr 1938 wurde das Dorf Opfer eines britischen Massakers. Am 6. September 1938 wurden vier Soldaten der Royal Ulster Rifles (RUR) getötet, als ihr gepanzertes Fahrzeug über eine Landmine in der Nähe des Dorfes fuhr. Als Racheakt brannten britischen Truppen das Dorf herunter. Wenige Tage später wurden 50 verbliebene Dorfbewohner gesammelt und in einen Bus gezwängt. Einige, die versuchten zu fliehen, wurden erschossen. Der Bus wurde dann gezwungen, über eine Landmiene zu fahren, bei dem die Insassen des Busses ermordet wurden. Überlebende Einwohner des Dorfes wurden dann mit Waffengewalt gezwungen, eine Grube auszugraben in die alle Körper hineingeworfen wurden.

Von diesem Massaker konnte sich das Dorf nur schwerlich erholen. Dennoch war das Dorf 1948 eines der am meisten entwickelten Dörfer der Region. Die nahezu zu gleichen Teilen christliche und muslimische Bevölkerung lebte in Frieden miteinander. Am 14. Mai 1948 wurde das Dorf von zionistischen Truppen überfallen. Ein Großteil der Bevölkerung floh in die Dorfkirche. Dort wurden sie erschossen oder gefangen genommen. Die überlebenden Bewohner wurden zwangdeportiert. Sämtliche Bewohner wurden enteignet. Viele wurden in den Libanon vertrieben.

Heute existieren nur noch die Reste von zwei Kirchen, einer Moschee und eines Mausoleums. Die Moschee wurde von den Zionisten als Schafstall genutzt.

Links zum Thema

bullet Zionistische Vernichtungen palästinensischer Ortschaften

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