Bescheidenheit
  Bescheidenheit, Schüchternheit

Aussprache:
arabisch:حياء, تواضع
persisch: تواضع, خجالتی
englisch: humbleness, humility

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Bescheidenheit ist eine menschliche Tugend, bei der der Mensch sich zurückhaltend gegenüber den Gütern des Diesseits verhält. Sie drückt sich durch Schüchternheit aus.

Solch ein Mensch beansprucht für sich nur wenig bzw. das Notwendige und verzichtet, selbst wenn die Möglichkeit der Vorteilnahme gegenüber anderen besteht. Die Bereitschaft zum Verzicht um Gottes Willen wird auch als Genügsamkeit bezeichnet.

In der deutschen Sprache werden Bescheidenheit und Demut vielfach als Synonyme verwendet obwohl Demut der Gottesehrfurcht [taqwa] entspricht. Bescheidenheit wird oft im zwischenmenschlichen Umgang gesehen und Demut im Verhältnis des Menschen zu Gott. Da aber die zwischenmenschliche Beziehung im Islam idealerweise auch um Gottes Willen erfolgt, entspricht die sprachliche Gleichsetzung durchaus einigen Überlieferungen des Islam.

Der Prophet Muhammad (s.) (s.) hat gesagt: „O Abu Dharr! Bescheidenheit vor ALLAH ist verpflichtend. Wenn du ins Paradies eintreten willst, dann schütze deine Augen, Ohren, Zunge und Gedanken vor sündigen Handlungen. Vor ALLAH bescheiden zu sein bedeutet, sich vom Bösen fern zu halten und keine Sünden zu begehen.“

Imam Sadiq (a.) hat gesagt: „Bescheidenheit und Glaube sind immer zusammen. Bescheidenheit ist ein Teil des Glaubens und Glaube ist ein Teil der Bescheidenheit. Ohne Bescheidenheit gibt es keinen Glauben!“

Heydar Rahimpour Azghadi, der Vater von dem in der Islamischen Republik Iran populären Professor Hassan Rahimpour Azghadi, erzählt über sein Treffen mit Imam Chamene'i sinngemäß: "Als Ayatollah Khamenei uns zuhause besucht hat, bot ich ihm eine teure Nussmischung an. Er sagte ich esse das nicht mehr. Seit ich das Amt des Imam inne habe, esse ich das nicht mehr. Ein Statthalter muss wie die Armen leben. Essen denn die Armen das?!"

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