.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Edmund Burke war ein irisch-britischer Schriftsteller und
Politiker. Er wird oft als geistiger Vater des Konservatismus
genannt. Zu seinen bekannten Arbeiten gehört auch ein Verglich
der abendländischen Rechtssystem mit dem
Islamischen Recht [scharia].
Burke studierte von 1743
bis 1750 klassische Literatur und Geschichte am Trinity
College in Dublin und Rechtswissenschaft. Letzteres führte er
zu keinem Abschluss. Seine erste Schrift veröffentlichte er
1756 n.Chr.. 1765-1766 arbeitete er als Privatsekretär von
Lord Rockingham, dem ersten Schatzhalter. Er war unter anderem
Mitglied im Bund der Freimaurer bei der Jerusalem Lodge Nr.44.
Ab 1765 war Burke Abgeordneter im britischen Unterhaus. Als
sein wichtigstes Werk gilt "Reflections on the Revolution in
France" (Betrachtungen über die Revolutionen in Frankreich).
Burke sieht den Menschen, der geprägt ist durch seine
Vernunfts- und Gefühlsnatur, als unvollkommenes Wesen, welches
erst in der Gemeinschaft, im Staat, seine Vervollkommnung
anstreben kann.
Den Titel "Vater der Konservatismus" erhielt er, weil er
nach Vorstellung mancher Historiker erstmalig die Maximen der
Konservativen in all ihren Facetten umriss. Dabei beschäftigte
er sich oft auch mit Begriffen wie Gut und Böse sowie der
Sünde.
Das wohl bekannteste Zitat von ihm lautet: "Für den Triumph
des Bösen genügt es, wenn die Guten nichts tun". Auch mit
den Religionen beschäftigte er sich: "Das Grundlegende
aller wahren Religionen besteht in der Überzeugung, im
Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes, im Vertrauen in Seine
Botschaft und in der Nachahmung Seiner Vollkommenheit."
In einer seinen Arbeiten verglich er die damals geltenden
Rechtssysteme danach, ob sie
Gerechtigkeit gegenüber allen Bürgern walten ließ oder ob
Eliten, Regierende und Mächtige sich davon ausnehmen konnten
bzw. für sie Sonderregeln galten. In diesem Zusammenhang
beurteilte er das
Islamische Recht [scharia] als wertvolles und menschliches
Rechtssystem und hob insbesondere das Konzept der Gnade und
die zurückhaltende Anwendung und die hohen Beweispflichten bei
schweren Strafen hervor. Beim Vergleich mit dem damaligen
englischen und dem französischen Recht nach der Revolution
bezeichnete er das
Islamische Recht [scharia] als "möglicherweise am
meisten erleuchtete Rechtssystem der Welt".
Zu jenen Äußerungen über den
Islam
und der Auseinandersetzung zum Thema kam es im Zuge einer
Anklage gegen den Generalgouverneur in Britisch-Ostindien
Warren Hastings (1732-1818), die Burke im Unterhaus initiiert
hat. Er beschuldigte ihn, in Ostindien mit tyrannischer
Willkür gehandelt, unmäßige Geldsummen erpresst und den Sturz
mehrerer indischer Fürsten veranlasst zu haben. Die Anklage
wurde an das Oberhaus verwiesen und der Staatsprozess begann
13. Februar 1788 im Palace of Westminster und dauerte mehrere
Jahre. In seiner Abschlussrede sagte Edmund Burke unter
anderem: "Wir haben ihnen nachgewiesen, dass das Gesetz
Muhammads alle gleichermaßen bindet von der Krone bis zum
einfachsten Bürger". Er versuchte damit die bevorzugte
Behandlung des Generalgouverneur vor Gericht zu verhindern.