Bustan
Bustan

Aussprache: bustaan
arabisch:
بوستان
persisch:
بوستان
englisch: Bostan

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Bustan, bzw. Bostan oder Bastan, bedeutete im Persischen einen "Garten des Geschmacks", einen Obstgarten oder Nutzgarten. Es ist gleichzeitig der Titel eines der Meisterwerke von Saadi, dass er 1257 n.Chr. vollendet hat.

Das Wort "Bustan" ist auch in anderen orientalischen Sprachen gebräuchlich. Neben dem Bustan wird der Gulistan ("Rosengarten", "Garten der Düfte", also einen Ziergarten) genannt.

Als "Bustan" hat Saadi eines seiner wichtigsten Werke betitelt. Die erste deutsche Übertragung stammt von Friedrich Rückert. Es ist zugleich ein wichtiges Werk des Sufismus. Es beginnt mit den Zeilen:

Der Erde Fernen hab' ich lang' durchwandelt,
mit Menschen jeder Art hab' ich verhandelt.
In jedem Winkel fand ich eine Lehre,
aus jeder Garbe pflückt' ich eine Ähre.
Doch edler Volk fand ich auf keiner Scholle
als in Schiraz, das Gott beschirmen wolle!
So liebt mein Herz die Männer dieser Stadt,
dass Rum's und Syriens es vergessen hat.
Und doch, o Schmach, kam aus so vielen Gärten
mit leerer Hand in heim zu den Gefährten.
Da dacht' ich mir: Wer aus Ägypten kehrt,
bringt Zucker mit, den er dem Freund verehrt.
Mir mangelt zwar solch' süsses Angebind',
auch sie sind Zucker, zwar nicht Körperspeise,
doch geist'ge, in Papier bewahrt durch Weise.
Sie sind ein Hain, dem Herbststurm unerreichbar,
Im weiten All ist keiner ihm vergleichbar.
Sie sind ein Lustschloss, Spielplatz meiner Lieben,
Kurz, dieses Buch: „Bustan“ überschrieben!

Die Geschichten sind Legenden, die zumeist auf historische Persönlichkeiten zurück geführt werden können, mit einer islamischen Wertevermittlung. Beispielsweise trifft in einer der Geschichten der König Dara (mit Bezug auf Darius III.) auf der Jagd eine Pferdeherde mit einem Hirten, den er nicht als Seinigen erkennt. Indem sich der Hirte als pflichtgetreuer Untertan zu erkennen gibt, beschämt er den König, der sich so wenig um seine Diener kümmert und das Ereignis bringt ihm seine allgemeine Vernachlässigung des Reiches zum Bewusstsein. Eine darauf aufbauende Miniatur hat Bihzad 1488 n.Chr. für den letzten Sultan von Herat gemalt und mit der Inschrift: "Werk des Sklaven Bihzad" versehen.

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