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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Chayzuran bint Atta war die Ehefrau von
Mahdi ibn Mansur und Mutter von
Harun al-Raschid. Sie entstammte dem
Jemen.
Chayzuran stammt aus
Dschurasch.
Angeblich soll sie von Beduinen entführt worden sein und in
der Nähe von
Mekka
als
Sklavin verkauft.
Mahdi ibn Mansur, der sich auf einer
Pilgerfahrt [hadsch] befunden haben soll, soll sie dort
gesehen und gekauft haben. Später soll er sie frei gegeben und
ihr die
Ehe angeboten haben.
Al-Chayzuran wurde als schön, intelligent und sehr begabt und
belesen beschrieben.
Sie regierte faktisch von 775 bis 789 n.Chr. während der
Regierungszeit ihres Mannes und ihrer Söhne und ist bekannt
für ihren immensen Einfluss auf Staatsangelegenheiten. Zwar
war sie formell keine Herrscherin, aber ihre unbestrittene
Macht führte dazu, dass sie unter Historikern als erste Frau
vorgestellt wird, die im Herrschaftsbereich des
Islam
regiert hat. Sie war die erste Frau in der Geschichte des
Islam
die Goldmünzen in ihrem Namen hatte. Sie besaß ihre eigene
Bürokratie und ihr eigenes Gericht. Sie war zudem
unabhängig von der Staatskasse, da sie durch umfangreiche
Handelsbeziehungen zu anderen Ländern zu enormem Reichtum
gelangte. Während
Mahdi die meiste Zeit damit verbrachte, zu jagen und sich
zu amüsieren, konnte sie das
Kalifat
leiten.
Sie besaß einen eigenen Palastbereich und dieser wurde wie der
Palast des
Kalifen
von Soldaten bewacht: Ihre Ländereien erstreckten sich über
die Außenbezirke der Hauptstadt hinaus, und sie besaß Hunderte
von Sklaven und hatte viele weibliche Dienerinnen. Sie lebte
ein luxuriöses Leben.
Die starke Persönlichkeit Chayzurans führte dazu, dass sie
ihren Mann dazu antrieb, frühzeitig ihren Sohn als
nachfolgenden
Kalifen
zu ernennen.
Mahdi erlaubte ihr auch, sich mit ausländischen
Botschaftern zu treffen und sogar offizielle Papiere für die
Verwaltung des Reiches zu unterzeichnen. Außer ihren beiden
Söhnen
Hadi und
Harun hatte das Paar auch eine Tochter namens Banuqa, die
ihr Vater so sehr liebte, dass er sie als Jungen verkleidete,
um sie auf seine Reisen mitnehmen zu können. Sie starb im
Alter von 16 Jahren.
Über ihre angebliche Güte wurden viele Legenden verbreitet:
Einmal, als Chaizuran in ihrem Palst war, umgeben von anderen
kaiserlichen Frauen, teilte ihr ein Diener mit, dass Muznah,
die Witwe von
Marwan II., dem letzten
Kalifen
der
Umayyaden, vor der Tür stehe. Muznah war verarmt und ihre
Geschichte und ihre Situation bewegten Chaizuran angeblich so
sehr, dass sie dafür sorgte, dass sie versorgt wurde.
Realistischer ist das historische Bild einer
machtbesessenen Frau, die über Leichen ging. Im Jahr 785 starb
ihr Mann während eines Feldzugs. Zum Zeitpunkt des frühen
Todes ihres Ehemanns
Mahdi hatte al-Chayzuran in der Hauptstadt
Bagdad
bereits die Regierungsgeschäfte übernommen. Sie sorgte
zusammen mit den
Barmakiden mit denen sie verbündet war, für einen
reibungslosen Übergang, indem sie seinen Tod verheimlichte und
die ausstehenden Gehälter der Armeeoffiziere zahlte. So
sicherte sie die Treue der Soldaten für ihren Sohn
Hadi als neuer
Kalif.
Doch
Hadi widersetzte sich seiner Mutter und stellte
sie öffentlich bloß, was zu großen Spannungen zwischen Mutter
und Sohn führte. Ihr eigener Sohn
Hadi soll versucht haben
sie umzubringen, worauf sie auch in seinen
Tod
verwickelt sein soll und ihr zweiter Sohn
Harun al-Raschid an die Macht kam. Im Gegensatz zu seinem
Bruder widersetzte sich
Harun al-Raschid seiner Mutter nicht und übergab offiziell
alle Macht an seine Mutter und verließ sich auf den Rat ihrer
Mutter.
Als sie 789 n.Chr. starb, wurde eine Art Staatstrauer
veranlasst.
Die in den Geschichten von
Tausend und eine Nacht aufgeführte
Hauptperson
Scheherazade wird oft auf Chayzuran zurückgeführt.
Ihr Name ist heute noch bekannt aufgrund des
Hauses der Chayzuran, einer
heiligen Stätte, welche sie von ihrem Mann übertragen
bekommen hatte.