Chayzuran
  Chayzuran bint Atta

Aussprache: al-chayzuraan bind attaa
arabisch:
الخيزران بنت عطاء
persisch:
englisch:
Al-Khayzuran bint Atta

??? - 789  n.Chr.

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Chayzuran bint Atta war die Ehefrau von Mahdi ibn Mansur und Mutter von Harun al-Raschid. Sie entstammte dem Jemen.

Chayzuran stammt aus Dschurasch. Angeblich soll sie von Beduinen entführt worden sein und in der Nähe von Mekka als Sklavin verkauft. Mahdi ibn Mansur, der sich auf einer Pilgerfahrt [hadsch] befunden haben soll, soll sie dort gesehen und gekauft haben. Später soll er sie frei gegeben und ihr die Ehe angeboten haben.

Al-Chayzuran wurde als schön, intelligent und sehr begabt und belesen beschrieben.

Sie regierte faktisch von 775 bis 789 n.Chr. während der Regierungszeit ihres Mannes und ihrer Söhne und ist bekannt für ihren immensen Einfluss auf Staatsangelegenheiten. Zwar war sie formell keine Herrscherin, aber ihre unbestrittene Macht führte dazu, dass sie unter Historikern als erste Frau vorgestellt wird, die im Herrschaftsbereich des Islam regiert hat. Sie war die erste Frau in der Geschichte des Islam die Goldmünzen in ihrem Namen hatte. Sie besaß ihre eigene Bürokratie und ihr eigenes Gericht.  Sie war zudem unabhängig von der Staatskasse, da sie durch umfangreiche Handelsbeziehungen zu anderen Ländern zu enormem Reichtum gelangte. Während Mahdi die meiste Zeit damit verbrachte, zu jagen und sich zu amüsieren, konnte sie das Kalifat leiten.

Sie besaß einen eigenen Palastbereich und dieser wurde wie der Palast des Kalifen von Soldaten bewacht: Ihre Ländereien erstreckten sich über die Außenbezirke der Hauptstadt hinaus, und sie besaß Hunderte von Sklaven und hatte viele weibliche Dienerinnen. Sie lebte ein luxuriöses Leben.

Die starke Persönlichkeit Chayzurans führte dazu, dass sie ihren Mann dazu antrieb, frühzeitig ihren Sohn als nachfolgenden Kalifen zu ernennen. Mahdi erlaubte ihr auch, sich mit ausländischen Botschaftern zu treffen und sogar offizielle Papiere für die Verwaltung des Reiches zu unterzeichnen. Außer ihren beiden Söhnen Hadi und Harun hatte das Paar auch eine Tochter namens Banuqa, die ihr Vater so sehr liebte, dass er sie als Jungen verkleidete, um sie auf seine Reisen mitnehmen zu können. Sie starb im Alter von 16 Jahren.

Über ihre angebliche Güte wurden viele Legenden verbreitet: Einmal, als Chaizuran in ihrem Palst war, umgeben von anderen kaiserlichen Frauen, teilte ihr ein Diener mit, dass Muznah, die Witwe von Marwan II., dem letzten Kalifen der Umayyaden, vor der Tür stehe. Muznah war verarmt und ihre Geschichte und ihre Situation bewegten Chaizuran angeblich so sehr, dass sie dafür sorgte, dass sie versorgt wurde.

Realistischer ist das historische Bild einer machtbesessenen Frau, die über Leichen ging. Im Jahr 785 starb ihr Mann während eines Feldzugs. Zum Zeitpunkt des frühen Todes ihres Ehemanns Mahdi hatte al-Chayzuran in der Hauptstadt Bagdad bereits die Regierungsgeschäfte übernommen. Sie sorgte zusammen mit den Barmakiden mit denen sie verbündet war, für einen reibungslosen Übergang, indem sie seinen Tod verheimlichte und die ausstehenden Gehälter der Armeeoffiziere zahlte. So sicherte sie die Treue der Soldaten für ihren Sohn Hadi als neuer Kalif. Doch Hadi widersetzte sich seiner Mutter und stellte sie öffentlich bloß, was zu großen Spannungen zwischen Mutter und Sohn führte. Ihr eigener Sohn Hadi soll versucht haben sie umzubringen, worauf sie auch in seinen Tod verwickelt sein soll und ihr zweiter Sohn Harun al-Raschid an die Macht kam. Im Gegensatz zu seinem Bruder widersetzte sich Harun al-Raschid seiner Mutter nicht und übergab offiziell alle Macht an seine Mutter und verließ sich auf den Rat ihrer Mutter. 

Als sie 789 n.Chr. starb, wurde eine Art Staatstrauer veranlasst.

Die in den Geschichten von Tausend und eine Nacht aufgeführte Hauptperson Scheherazade wird oft auf Chayzuran zurückgeführt.

Ihr Name ist heute noch bekannt aufgrund des Hauses der Chayzuran, einer heiligen Stätte, welche sie von ihrem Mann übertragen bekommen hatte.

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