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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Al-Chidhr
(a.) bedeutet "der Grüne" und ist eine viel diskutierte
Gestalt aus dem
Heiligen Qur'an, dessen Name auf die Farbe seines
Turbans zurückgeführt wird.
Klar ist, dass er in der
Sure
18 ab
Verse 66 als Lehrer des
Propheten
Moses
(a.) auftritt, wobei letzterer ausdrücklich nach ihm
gesucht hatte. Chidhr (a.) verfügt über ein Wissen, das
Moses
(a.) nicht hat und begeht daher Taten, die
Moses
(a.) nicht verstehen kann, bis er die Erläuterung erfährt.
Die meisten
Gelehrten [faqih] gehen davon aus, dass Chidhr nicht
gestorben ist, sondern in der
Verborgenheit weiterlebt. So gibt es z.B. in der
Kufa-Moschee die
Chidhr-Stätte, wo er sich aufgehalten haben soll. In
Qum
gibt es einen Berg, an den er sich zurückgezogen haben soll,
so dass der Berg als
Chidhr-Berg nach ihm benannt worden ist.
Das
Chidhr Pilgerzentrum in
Antakya und die
Hadhrat Chidhr Moschee in
Samarkand sind nach ihm benannt. Aufgrund der Ähnlichkeit
der Beschreibung im
Heiligen Quran mit
Iljas
(a.) wird zuweilen behauptet, dass es sich um die selbst
Person handele, was aber von den meisten
Gelehrten [faqih] abgelehnt wird.
Bild: Zeichnung von Heddat Ali 20. Jh. mit
freundlicher Genehmigung von
Qoqnoos, Iranian Fames and Artist Work
Die obige Zeichnung zeigt in vier Kreisen die Begegnung (oben)
Mose (a.) mit Chidr (a.), die Versenkung eines Bootes von
unschuldigen Fischern (rechts), die Tötung eines Kindes
(links) und der Aufbau einer Mauer für eine unbotmäßige
Bevölkerung, die Moses (a.) allesamt nicht verstehen konnte.
Das Boot gehörte gottesehrfürchtigen Fischern. Ein
Kriegsherrscher wollte die Boote für seinen Feldzug einziehen.
Dadurch, dass es versenkt wurde, blieb es im Besitz der
Fischer, die es bei der nächsten Ebbe reparieren und weiter nutzen
konnten. Der Junge war das Kind gottesehrfürchtiger Eltern,
denen er später Schande gebracht hätte, und die ein besseres
Kind bekommen sollten. Und die Mauer verbarg den Schatz von
zwei Waisenkindern im Dorf, die ohne Reparatur in die Hände
der kaltherzigen Bevölkerung gefallen wäre. Die Geschichte
wird sinnbildlich auch auf die
Islamische Weltgemeinschaft [ummah] und ihren Zustand
übertragen.
Nach verschiedenen Überlieferungen lebt Chidhr (a.)
in der
Verborgenheit und unterstützt
Imam
Mahdi (a.). Manche glauben, dass es
Imam
Mahdi (a.) sein könnte.
In
Aleppo
wird er Chidhr Abul Abbas genannt und ihm wird in der
Zitadelle von Aleppo ein Schrein zugesprochen, was aber
aus religiöser Sicht kaum haltbar ist.
In
Indien
wird er "Chwadscha Chidr" genannt und in vielen Gegenden als
eine Art Brunnen- bzw. Flussheiliger verehrt. Im Sikandarname
von
Nizami wird er als Heiliger erwähnt, welcher über den
Brunnen der Unsterblichkeit die Aufsicht führt. Auch
Hinduisten verwenden den in Indien eingebürgerten Namen,
zuweilen für den Fluss selbst.
In der Nähe von
Qum
gibt es den
Chidhr-Berg, der auf Chidr (a.) bezogen wird.