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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Dayr al-Scheich im Bezirk
Jerusalem war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf lag 16
km westlich von
Jerusalem mit Blick auf den Fluss Wadi al-Sarar im Nordosten.
Zur Zeit der
Mamluken war hier der Sitz eines Lokalgouverneurs, eines
Scheichs, der eine Herrscherdynastie gegründet hat, worauf der
Dorfname zurückzuführen sei. Gründer soll al-Sayyid Badr-ad-Din
Muhammad gewesen sein, dessen Grab in Dorf ein Heiligtum war.
Bei der Volkszählung durch die
Osmanen gab es 113 steuerpflichtige Männer. Sie haben
Steuern entrichtet auf Weizen,
Gerste, Oliven, Obst, und auf Ziegen und Weinberge. Im Jahr
1870 soll es 28 Häuser im Dorf gegeben haben. Bei der
Volkszählung unter britischer Besatzung im Jahr 1920 n.Chr.
hatte das Dorf 99 Einwohner, alles
Muslime. 1931 waren es 148
Muslime und 7
Christen und 1
Jude.
Die Bevölkerungszahl stieg bis ins Jahr 1945 auf 220. Das Dorf
verfügte über einen eigenen Brunnen und einen Bahnhof. Es gab
auch das Grab und die
Moschee von Scheich Sultan Badr. In den Jahren 1944-45
hatte das Dorf 1.025
Dunum Land für Getreide
und 291
Dunum für Obstanbau.
Das Dorf wurde am 21. Oktober 1948 im Rahmen der Operation
Ha-Har von der Harel Brigade
angegriffen. Die Überlebenden wurden vertrieben bzw.
zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im Anschluss geplündert und
komplett zerstört um jegliche Rückkehrambitionen der Einwohner
zunichte zu machen. Die
Moschee von Scheich Sultan Badr wurde als einziges Gebäude
erhalten und dient heute als Touristenattraktion.