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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Dhulayfa
bint Ziyad ibn Labid, auch bekannt als Dhulfa, war ein
weiblicher
Gefährte des
Propheten Muhammad (s.). Sie ist vor allem dafür bekannt,
dass sie aus reichem Elternhaus stammend den mittellosen
befreiten Sklaven
Dschuwaybir ehelichte.
Sie war die Tochter von
Ziyad ibn Labid, einem der reichsten Personen in
Medina,
und galt zudem als gebildet und sehr schön.
Dhulayfa hörte davon, dass der völlig mittellose
Dschuwaybir um ihre Hand angehalten habe. Sie ging zu ihrem Vater
und fragte: „Vater, was hat der Mann der gerade ging,
gesagt? Und was hat er gemeint?“ - „Er kam, um mich um deine
Hand zu bitten und behauptete, dass der Prophet ihn für diesen
Zweck geschickt hat.“ - „Ist es nicht möglich, dass er ihn
wirklich geschickt hat und demnach deine Ablehnung Ungehorsam
gegenüber dem Befehl des Propheten bedeuten würde?“ - „Was
denkst du darüber?“ - „Ich denke du solltest ihn zurückbringen
bevor er den Propheten erreicht, und dann selber zum Propheten
gehen und die Wahrheit herausfinden.“
Er brachte
Dhulayfa mit Respekt zurück zu seinem Haus, und ging dann
selber eilend zum
Propheten (s.). Als er ihn sah, sagte er: „Oh Gesandter
Gottes,
Dschuwaybir kam zu meinem Haus und überbrachte die und
die Nachricht von dir. Ich würde dich gerne darüber
informieren, dass wir nach unserer Sitte unsere Töchter nur an
Personen von gleichem Status und unserem Stamm angehörig
geben, welche alle deine Helfer und Gefährten sind.“ - „O
Ziyad,
Dschuwaybir ist ein treuer Mann. Diese Erhabenheit und
Ehre, über die du redest, wurden aufgehoben. Jeder gläubige
Mann ist gleich (für Ehe-Zwecke) für jede gläubige Frau.“
Ziyad kehrte zu seinem Haus zurück und erklärte die
Angelegenheit seiner Tochter. Sie sagte: „Bitte weise den
Antrag auf Empfehlung des
Propheten (s.), nicht zurück. Diese Angelegenheit betrifft
mich. Ich akzeptiere Dschuwaybir unabhängig von seinem
Zustand. Wenn der
Prophet (s.) damit zufrieden ist, bin ich ebenfalls
zufrieden.“
Die Hochzeit wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Ziyad zahlte
die
Brautgabe von seinem eigenen Reichtum und richtete ihnen
auch ein Haus und die Wohnung ein.
Dschuwaybir wurde zu dem Haus und dem Brautgemach geführt.
Als er das Haus, die Einrichtung und die umwerfende Braut sah,
erinnerte er sich an seine Vergangenheit und sagte zu sich
selbst: „Wie arm ich war, als ich die Stadt betrat. Ich
hatte nichts – weder Geld noch Schönheit, weder irgendeine
Abstammungslinie noch eine Familie – jetzt hat Gott mir diesen
Wohlstand durch den Islam ermöglicht. In der Tat, es ist der
Islam welcher solche Veränderungen in der sozialen Sicht der
Menschen außerhalb jeglicher Vorstellungen schafft. Wie
dankbar ich Allah bin, dass er mir solche Segnungen gewährt!“
Gemäß der
Überlieferung fastete
Dschuwaybir die ersten beiden Tage
und verbrachte die Nächte mit der Lesung des
Heiligen Qur'an aus
Dankbarkeit, bevor er zu seiner Ehefrau auf Hinweis des
Propheten (s.) einging.
Das Ehepaar lebte eine sehr glückliche Ehe bis
Dschuwaybir
bei einer Verteidigungsschlacht, bei der er stets gerne
teilnahm,
Märtyrer wurde. Danach erhielt
Dhulayfa unzählige Eheangebote, doch es ist nicht bekannt,
ob sie eines angenommen hat.