.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ernst Diez war ein österreichischer Kunsthistoriker mit dem
Schwerpunkte Islamische Kunst.
Diez ist 27.7.1878 in Lölling geboren und studierte
Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an den
Universitäten Wien und Graz. In Graz wurde er 1902 promoviert.
Nach dem Wehrdienst 1902/03 verbrachte er Studienaufenthalte
in Rom und
Istanbul.
Ab 1908 war er bei den Staatlichen Museen zu Berlin
beschäftigt, ab 1909 in der Islamischen Abteilung unter
Friedrich Sarre. Er war beteiligt an den Vorbereitungen
zur Ausstellung islamischen Kunst Meisterwerke
muhammedanischer Kunst in München 1910. Im Frühjahr 1911 ging
Diez an die Universität Wien zurück. Von 1912 bis 1914
unternahm er mit Oskar von Niedermayer eine Forschungsreise in
den Iran,
nach
Afghanistan und nach
Indien.
In
Nischapur wollte er Ausgrabungen durchführen, was ihm aber
die Verwaltung von
Chorasan nicht genehmigte.
Am 28. August 1919 erfolgte seine Habilitation für
Kunstgeschichte des Orients. Es folgten Tätigkeiten als
Privatdozent und ab 1924 als außerordentlicher Professor an
der Universität Wien. Er lehrte unter anderem frühchristliche
und islamische Kunst. 1926 erhielt er eine Professur am Bryn
Mawr College, 1930 an der Western Reserve University in
Cleveland und kehrete 1931 wieder an das Bryn Mawr College
zurück. 1939 wurde er außerplanmäßigen Professor in Wien.[6]
1943 reiste Diez mit seinem türkischen Schüler Oktay
Aslanapa auf Einladung des türkischen Bildungsministeriums
nach Istanbul. Von 1943 bis 1949 war er Professor für
islamische Kunst an der Universität Istanbul und baute das
Institut für Kunstgeschichte auf, wobei Aslanapa sein
Assistent wurde. Seine Tätigkeit wurde durch die türkische
Kriegserklärung an Deutschland gegen Ende des Zweiten
Weltkriegs unterbrochen. Diez wurde in Kırşehir bis 1946
interniert. Sein kurz nach der Freilassung verfasstes Buch
"Türk Sanatı. Başlangıcından Günümüze Kadar" (Türkische Kunst.
Von den Anfängen bis zur Gegenwart) führte nach seinem
Erscheinen im Juli 1946 zum Eklat, da er armenische Einflüsse
auf die türkische Kunst und deren Vergleich mit byzantinischer
Kunst aufgezeigt hatte. Türkische Nationalisten machten ihren
Einflus geltend was 1949 zur Entlassung von Diez führte.
Daraufhin kehrte Diez kehrte 1950 nach Wien zurück.
Als eines seiner berühmtesten Werke, welches mehrfach
aufgelegt wurde, zählt: Die Kunst der islamischen Völker
(Handbuch der Kunstwissenschaft). Berlin-Neubabelsberg 1915.
Er starb am 8. Juli 1961 in Wien.

Foto Y.Özoguz 2013