Dschafar Tayyar Gebet
Dschafar Tayyar Gebet

Aussprache: dschafar ibn yahyaa
arabisch:
صلاة جعفر الطيار
persisch: نماز جعفر طیار
englisch:
Ja'far al-Tayyar-Prayer

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Das Dschafar al-Tayyar Gebet ist ein bedeutsames empfohlenes [mustahab] Ritualgebet.

Es besteht aus zweimal zwei Gebetsabschnitten [raka], in denen die Vierer-Lobpreislesung [tasbihat-ul-arba] 300 Mal rezitiert wird. Dieses Gebet wird für die Vergebung der eigenen Sünden und die göttliche Antwort auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche empfohlen. Prophet Muhammad (s.) lehrte Dschafar ibn Abu Talib dieses Gebet nach dessen Rückkehr aus Abessinien als Belohnung für seine 15-jährige Geduld dort.

Prophet Muhammad (s.) erhielt die Nachricht über den Sieg der Muslime in der Schlacht von Chaibar gleichzeitig mit der Nachricht über die Rückkehr von Dschafar ibn Abu Talib zusammen mit anderen Muslimen aus Abessinien. Prophet Muhammad (s.)  sagte: „Ich weiß nicht, ob ich mit Dschafars Rückkehr zufriedener bin oder mit dem Sieg in der Schlacht von Chaibar.“

Prophet Muhammad (s.) begrüßte Dschafar, umarmte ihn, küsste ihn auf die Stirn und sagte dann: „Möchtest du, dass ich dir ein Geschenk mache? Dschafar sagte: „Ja, o Gesandter Allahs!“ Da die Muslime in der Schlacht von Chaibar viele materielle Güter eroebert hatten, dachten alle, dass Prophet Muhammad (s.) dem Rückkehrer Dschafar Gold und Silber geben würde, aber Prophet Muhammad (s.) sagte zu Dschafar:

Ich gebe dir etwas, das, wenn du es jeden Tag tust, für dich besser ist als diese Welt und alles, was darin ist. Wenn du vom Schlachtfeld fliehen würdest und deine Sünden dem Sand der Wüsten und dem Meeresboden gleichkämen, würde Gott dir vergeben.

Anschließend lehrte er ihn das Gebet, das nach Dschafar benannt werden sollte und daher als Dschafar Tayyar Gebet bekannt ist.

Das Dschafar Tayyar Gebet besteht aus zwei Ritualgebeten mit jeweils zwei Gebetsabschnitten [raka].

Es beginnt mit der Absicht [niyya] zum Dschafar al-Tayyar Gebet. Nach der Eröffnungspreisung [takbirat-ul-ihram] und der Fatiha wird im ersten Gebetsabschnitt [raka] die Sure al-Zilzal rezitiert und im zweiten Gebetsabschnitt [raka] nach der Fatiha die Sure al-Adiyat rezitiert.

Im dritten Gebetsabschnitt [raka] also dem ersten Gebetsabschnitt [raka] des zweiten Gebets verliest man nach der Fatiha die Sure al-Nasr, und im vierten Gebetsabschnitt [raka] nach dem Rezitieren der Fatiha die Sure al-Tawhid.

In jedem Gebetsabschnitt [raka] sollte man nach dem Rezitieren der Sure Fatiha und der anderen Sure die Vierer-Lobpreislesung [tasbihat-ul-arba] fünfzehn Mal rezitieren. Diese Vierer-Lobpreislesung [tasbihat-ul-arba] sollten außerdem zehnmal in jeder Verneigung [ruku], zehnmal nach dem Aufrichten aus dem Verneigung [ruku], zehnmal in jeder Niederwerfung [sadschda] und zehnmal nach dem Aufstehen aus jedem Niederwerfung [sadschda] rezitiert werden.

Somit werden in jedem Gebetsabschnitt [raka] die Vierer-Lobpreislesung [tasbihat-ul-arba] 75 Mal rezitiert, und im gesamten Gebet somit 300 Mal.

Alternativ kann jemand, der keine Zeit hat, das Dschafar al-Tayyar Gebet die vier Gebetsabschnitte [raka] auf die übliche Weise verrichten und dann unterwegs 300 Vierer-Lobpreislesung [tasbihat-ul-arba] rezitieren.

Es ist empfohlen [mustahab] in der letzten m letzten Niederwerfung [sadschda] jedes Gebets nach dem Rezitieren der Vierer-Lobpreislesung [tasbihat-ul-arba] Folgendes zu rezitieren:

یا ذا المنّ و الفضل، یا ذالقدره و الکرم، اسئلک بمعاقد العزّ من عرشک و منتهی الرّحمه بکتابک و بأسمک الأعظم الأعلی و کلماتک التّامّات ان تصلّی علی محمّد و آل محمّد

"O Er, der mit Achtung und Würde gekleidet ist! O Er, der mit Erhabenheit gewürdigt und herablassend ist! O Er, der der Verherrlichung würdig ist und niemand sonst! O Er, dessen Wissen alle Dinge gezählt hat! O Er, der der Herr des Segens ist und Großzügigkeit! O Er, der der Herr der Großzügigkeit und Gnade ist! Ich flehe Dich an im Namen der Gegenstände der Würde auf Deinem Thron und der höchsten Barmherzigkeit in Deinem Buch und im Namen Deines größten Namens und Deiner Vollendung Segensworte für Muhammad und seine Familie."

Man sollte dann seine Bitte an Gott in der Sprache richten, die man bevorzugt.

Imam Sadiq (a.) sagt in einer Überlieferung [hadith] zu Mufaddhal ibn Umar: "

"O Mufaddal! Wann immer Sie ein dringendes Bedürfnis haben, verrichten Sie das Ja'far al-Tayyar-Gebet, rezitieren Sie dann das folgende Flehen und fragen Sie Gott nach Ihren Bedürfnissen. Sie werden erfüllt werden, so Gott will."

Nachdem man das Gebet verrichtet hat, sollte man die Hände heben und Gott mit „...یا رَبِّ یا رَبِّ یا رَبِّ“ (O Herr, O Herr, O Herr, …) ansprechen, bis man außer Atem ist. Man sollte dann „...یا رَبّاهُ یا رَبّاهُ یا رَبّاهُ“ (O mein Herr, O mein Herr, O mein Herr, …) sagen, bis einem die Luft ausgeht. Man sollte dann „...رَبِّ رَبِّ رَبِّ“ (Herr, Herr, Herr, …) sagen, bis man außer Atem ist. Man sollte dann „...یا اَللّهُ یا اَللّهُ یا اَللّهُ“ (O Allah, O Allah, O Allah, …) sagen, bis man außer Atem ist. Dann sollte man sagen „...یا حَیُّ یا حَیُّ یا حَیُّ“ (O der Lebende, oh der Lebende, oh der Lebende, …), bis einem die Luft ausgeht. Man sollte dann „...یا رَحیمُ یا رَحیمُ یا رَحیمُ“ (O der Begnadende, O derBegnadende, O der Begnadende, …) sagen, bis einem die Luft ausgeht. Man sollte dann siebenmal „یا رَحمانُ“ (O der Gnädige) und siebenmal „یا اَرحَمَ الرّاحِمینَ“ (O der Gnädigste der Gnädigen) sagen. Man sollte Folgendes rezitieren:

سُکانُ أَرْضِک عَنْ طَاعَتِک فَکنْتَ عَلَیهِمْ عَطُوفاً بِجُودِک، جَوَاداً بِفَضْلِک عَوَّاداً بِکرَمِک، یا لَا إِلَهَ إِلَّا أَنْتَ الْمَنَّانُ ذُ و الْجَلَالِ وَ الْإِکرَامِ

"O Allah, ich beginne meinen Wortlaut damit, Dich zu loben, und ich spreche die Worte der Lobpreisung an Dich aus, und ich verherrliche Dich, obwohl Deine Herrlichkeit grenzenlos ist, und ich mache Dir Komplimente, obwohl niemand Dir jemals so viel Komplimente machen kann, wie Du es verdienst. Niemand kann jemals das Ausmaß Deiner Herrlichkeit erreichen! Und wie können Deine Geschöpfe jemals Deine Herrlichkeit erkennen! Und gibt es einen Moment, für den Du wegen Deiner Gunst kein Lob verdienst und in dem Du nicht der Herrlichkeit zugeschrieben wirst, und in dem Du behandelst die Sünder nicht unaufhörlich mit Deiner Nachsicht? Auch wenn die Bewohner Deiner Erde in ihrem Gehorsam Dir gegenüber zurückgefallen sind. Du warst freundlich zu ihnen aus Deiner Großzügigkeit, großzügig aus Deiner Gunst und großzügig aus Deiner Großzügigkeit. O Er, den es rettet, gibt es keinen Gott! O Allgütiger! O Herr der Herrlichkeit und Ehre!"

Man kann das Dschafar al-Tayyar Gebet auch im Namen eines Verstorbenen verrichten oder die Belohnung des Gebets anderen widmen.

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