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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Nuraddin Abdurrahman Dschami, vor allem bekannt als Dschami,
war ein bedeutender
muslimischer
Mystiker und Dichter. Er gehörte dem
Naqschibandi-Orden an, die zu jener Zeit im Gebiet des
heutigen Afghanistan und Zentralasien eine politisch und
kulturell wichtige Rolle spielte. Er gilt als einer der
letzten klassischen Dichter des klassischen Persien.
Dschami
ist am 18. August 1414 im Gebiet von Dscham in der Provinz
Chorasan geboren, worauf sein
Beiname gründet. Er hat nach eigenen Angaben in seiner
Autobiographie bereits in sehr jungen Jahren eine Schule
besucht. Neben Lesen und Schreiben studiert er dort auch den
Heiligen Qur'an, sowohl inhaltlich als auch
sprachwissenschaftlich,
Logik [mantiq],
Mathematik, Astronomie,
islamisches Recht [scharia] und
Überlieferungen. Zu seinen Lehrern gehörte
Chwadscha Umbaidullah Ahrar.
Später zieht er nach
Samarkand und verfolgt dort weitere Studien. Seine Werke
finden ersten Bekanntheitsgrad in der Stadt. Nach neun Jahren
kommt er nach
Herat
und bekleidet einen Lehrstuhl an einer von König Schahruch
errichteten Schule. Dschami gilt als
Gelehrter in nahezu jedem Wissenschaftszweig seiner Zeit.
Er beschäftigt sich u.a. auch mit der
Mystik
[tasawwuf]. Ein Grund für seinen begrenzten
Bekanntheitsgrad als
Mystiker dürfte darin begründet sein, dass er in seinen
Schriften einige Werke
Ibn
Arabis kritisch kommentiert.
Im Alter zwischen 60 und 64 Jahren begibt er sich auf die
Pilgerfahrt [hadsch] und besucht auf dem Rückweg
Syrien,
Ägypten und
Irak.
Es ist nicht ganz klar, seit wann er Mitglied des
Naqschibandi-Ordens ist. Nach dem Tod seines Scheichs
Kaschghari wird er von Chwadscha Ahrar unterwiesen. Diese
beiden Sufis scheinen ihn in seiner Spiritualität am meisten
beeinflusst zu haben.
Dschami hinterlässt insgesamt 81 Werke über verschiedenste
Themen, darunter Gedichtsammlungen, Geschichten, Erläuterungen
zu Werken anderer bekannter Sufis, philosophische und
philologische Traktate und sogar ein Buch über Rätsel, die in
der damaligen persischsprachigen Welt sehr beliebt sind. Zu
seinen Werken zählen:
Er starb am
19.11.1492 n.Chr. in
Herat.
Sein
Grab ist in ein Mausoleum verwandelt worden und gilt als
Besuchsstätte [ziyara]. In
Samarkand ist vor dem
Alischer Navoi Zentral-Park eine Statue für ihn
aufgestellt.
Seine bekanntesten Gedichte über
Josef
(a.) und
Sulaika in
Haft Aurang wurden teilweise auch ins Deutsche übertragen.
Siehe dazu:
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam. Auch hat er
tatsächlichen historischen Personen, wie z.B.
Bahlul
zur zusätzlichen Ehre verholfen, indem er als solche
gekennzeichnete Legenden über sie verbreitet hat wie die
folgende Geschichte:
"Bahlul
trat bei
Harun al-Raschid
ein. Einer seiner Minister sagte: "Es sei frohe Kunde für
dich, o
Bahlul, dass dich der Befehlshaber der Gläubigen zum
Befehlshaber über Affen und Schweine ernannt hat!"
Bahlul
antwortete: Dann hör auf mich und führe meine Befehle aus,
denn Du gehörst damit zu meinen Untertanen"."
Dschmis Neffe
Hatifi
war auch Dichter.