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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Dschulfa-Viertel ist ein historisch von Armeniern
dominierter Stadtteil in
Isfahan. Er ist auch als Neu-Dschulfa (New Julfa) bekannt.
Der Stadtteil soll benannt sein nach dem Herkunftsort der
Armenier und liegt am Südufer des Zayandeh-Rud-Flusses. Es
gibt zahlreiche Kirchen im Stadtteil, die sich architektonisch
allerdings von typischen armenischen Kirchen in anderen
Gegenden unterscheiden. Sie stammen zumeist aus dem 17. Jh.
n.Chr. und ihre Architektur ist angelehnt an die iranischen
Architektur der Region. Die aus Tonziegeln erbauten Gebäude
haben einen rechteckigen Grundriss. Die Kirchen sind im
Inneren mit mit prächtigen Wandmalereien verziert.
Die Konzentration der Armenier auf diesen Stadtteil ist
zurückzuführen auf
Abbas I.. Er hatte 1603 Armenien erobert und vielen
hochkarätigen Intellektuellen und ihren Familien angeboten ein
eigenes Viertel in seiner Hauptstadt
Isfahan zu erhalten, weil er das Wissen dieser Fachkräfte
für sich nutzen wollte. Dafür hatte er besondere Anreize
geliefert. Später wurde die Geschichte von der
Westlichen Welt und den Armeniern als eine Art
Zwangsumsiedlung umgedeutet, weil
Abbas I. die erorberten Gebiete nicht halten konnte.
Um 1880 lebten ca. 2000 Armenier in
Isfahan. Anfang des 21. Jh. n.Chr. gibt es mehr als 12
Kirchen für ca. 25.000 armenische Bewohner Dschulfas. Gemäß
der
Verfassung der Islamischen Republik Iran wurden vielen
Religionsgemeinschaften neben der freien Religionsausübung
Sonderrechte zugebilligt. So besuchen armenischen Kinder von
Dschulfa eigene Schulen, die im Armenischen Nationalen
Bildungskomplex zusammengefasst sind. Neben einem Kindergarten
gibt es eine Vorschule, die Grundschule, die Knabenschule „Katarinian“
und die Mädchenschule „Kananian“. Als Ausnahme in der
Islamischen Republik Iran sind zu Einsparzwecken seit 2018
Schulen für Mädchen und Knaben zusammengelegt worden.
Dschulfa verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu
zählen unter anderem:
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Wank Kathedrale |
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Chatschatur Kesaratsi Museum der
Wank Kathedrale |
| Erlöserkathedrale |
| Sankt-Jakob-Kirche (Surp Hakop Mdzbena Hayrapet) |
| Sankt-Georg-Kirche (Surp Gevork) |
| Sankt-Marien-Kirche (Surp Asdvadzadzin) |
| Sankt-Stephan-Kirche (Surp Stepanos Nakhavga) |
| Kirche Johannis des Täufers (Surp Hovannes Mgrditch) |
| Sankt-Katharina-Konvent (Surp Katarine) |
| Sankt-Bethlehem-Kirche (Surp Betłehem) |
| Sankt-Nikolaus-Kirche (Surp Nikołayos Hayrapet) |
| Kirche des Heiligen Gregor des Erleuchters (Surp Grigor
Lusavoritch) |
| Sankt-Sarkis-Kirche (Surp Sarkis) |
| Sankt-Minas-Kirche (Surp Minas) |
| Sankt-Nerses-Kirche (Surp Nerses Medz) |
| Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (Dominikaner) |
| Pauluskirche (anglikanische Diözese Iran) – 1875 |
| Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten – 1957 |
| Kirche der Dschama'at-e Rabbani (Versammlungen Gottes)
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