Dschuwaybir
  Dschuwaybir

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Juwaybir

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Dschuwaybir war ein Gefährte des Propheten Muhammad (s.). Er ist vor allem dafür bekannt, dass er als einer der Leute der Arkaden die reiche und angesehene Dhulayfa bint Ziyad ibn Labid heiratete.

Er stammte ursprünglich aus Yamama, hatte dort vom Propheten Muhammad (s.) gehört. Er war arm, klein und schwarz, aber vor allem Zeit intelligent, wahrheitssuchend und ein Mann von Bestimmtheit. Er kam nach Medina, um den Islam kennen zu lernen. Innerhalb kurzer Zeit nahm er den Islam an. Da er weder Geld, ein Haus noch Freunde hatte, lebte er unter den Leute der Arkaden.

Prophet Muhammad (s.) hatte einst zu ihm gesagt: „Wie schön wäre es, wenn du heiraten und eine Familie gründen könntest und dieses einsame und isolierte Leben beenden würdest? Du könntest deine natürlichen Dränge erfüllen und außerdem könnte sie dir in deinen weltlichen und spirituellen Bedürfnissen und Zielen helfen.“, worauf dieser erwiderte: „Oh Gesandter Allahs, ich habe weder Reichtum noch Schönheit; noch habe ich eine edle Abstammung oder Abstammungslinie. Wer würde mich heiraten? Und welche Frau mag es, die Ehefrau eines armen, kleinen, schwarzen und hässlichen Mannes wie mich zu sein?“ Prophet Muhammad (s.) entgegnete: „Oh Dschuwaybir! Gott hat den Wert einer Person durch den Islam verändert. Viele Menschen hatten einen hohen Rang in der vorislamischen Gesellschaft, und der Islam brachte sie runter. Viele waren verachtet, unbedeutend und der Islam gewährte ihnen Ehre, hohe Stufen und erhob sie. Der Islam schafft die unislamische Diskriminierung und Ehre der Abstammungslinie ab. Jetzt sind alle Menschen, unabhängig von ihrer Farbe und Abstammung, gleich. Niemand ist übermächtig über die anderen außer durch Frömmigkeit und Gehorsam gegenüber ALLAH. Unter den Muslimen ist nur die Person höher als du, dessen Rechtschaffenheit und Handlungen besser als die deine sind. Nun tue, was ich dir sage.“

Prophet Muhammad (s.) wies Dschuwaybir an zum Hause Ziyad ibn Labids zu gehen und ihn um die Hand seiner Tochter Dhulayfa zu bitten. Dschuwaybir setzte sich, hielt für einen Moment inne und sprach dann seinen Kopf erhebend: „Ich bringe eine Nachricht vom Propheten (s.). Würdest du sie gerne im Vertrauen oder öffentlich hören?“ Ziyad: „Eine Nachricht des Propheten (s.) ist eine Ehre für mich. Sage sie öffentlich.“ - „Der Prophet hat mich geschickt, um dich um die Hand deiner Tochter für mich zu bitten.“ - „Hat er dir diese Empfehlung selbst gemacht?“ - „Ich spreche nicht von mir aus. Jeder kennt mich, ich bin kein Lügner.“ - „Seltsam! Wir geben unsere Töchter nicht an Personen von ungleichem Status oder außerhalb unseres Stammes. Geh du zurück. Ich werde zum Propheten gehen und selber mit ihm reden.“

Dschuwaybir verließ das Haus und murmelte: „Bei Gott, was auch immer der Qur'an lehrt und was auch immer der Sinn des Prophetentums von Muhammad ist, spricht vollkommen entgegen dem, was Ziyad sagt.“ Die in der Nähe stehenden hörten das Gemurmel von Dschuwaybir. Dhulayfa hörte von den Ereignissen und ging zu ihrem Vater und fragte: „Vater, was hat der Mann der gerade ging, gesagt? Und was hat er gemeint?“ - „Er kam, um mich um deine Hand zu bitten und behauptete, dass der Prophet ihn für diesen Zweck geschickt hat.“ - „Ist es nicht möglich, dass er ihn wirklich geschickt hat und demnach deine Ablehnung Ungehorsam gegenüber dem Befehl des Propheten bedeuten würde?“ - „Was denkst du darüber?“ - „Ich denke du solltest ihn zurückbringen bevor er den Propheten erreicht, und dann selber zum Propheten gehen und die Wahrheit herausfinden.“

Er brachte Dhulayfa mit Respekt zurück zu seinem Haus, und ging dann selber eilend zum Propheten (s.). Als er ihn sah, sagte er: „Oh Gesandter Gottes, Dschuwaybir kam zu meinem Haus und überbrachte die und die Nachricht von dir. Ich würde dich gerne darüber informieren, dass wir nach unserer Sitte unsere Töchter nur an Personen von gleichem Status und unserem Stamm angehörig geben, welche alle deine Helfer und Gefährten sind.“ - „O Ziyad, Dschuwaybir ist ein treuer Mann. Diese Erhabenheit und Ehre, über die du redest, wurden aufgehoben. Jeder gläubige Mann ist gleich (für Ehe-Zwecke) für jede gläubige Frau.“

Ziyad kehrte zu seinem Haus zurück und erklärte die Angelegenheit seiner Tochter. Sie sagte: „Bitte weise den Antrag auf Empfehlung des Propheten (s.), nicht zurück. Diese Angelegenheit betrifft mich. Ich akzeptiere Dschuwaybir unabhängig von seinem Zustand. Wenn der Prophet (s.) damit zufrieden ist, bin ich ebenfalls zufrieden.“

Die Hochzeit wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Ziyad zahlte die Brautgabe von seinem eigenen Reichtum und richtete ihnen auch ein Haus und die Wohnung ein.

Dschuwaybir wurde zu dem Haus und dem Brautgemach geführt. Als er das Haus, die Einrichtung und die umwerfende Braut sah, erinnerte er sich an seine Vergangenheit und sagte zu sich selbst: „Wie arm ich war, als ich die Stadt betrat. Ich hatte nichts – weder Geld noch Schönheit, weder irgendeine Abstammungslinie noch eine Familie – jetzt hat Gott mir diesen Wohlstand durch den Islam ermöglicht. In der Tat, es ist der Islam welcher solche Veränderungen in der sozialen Sicht der Menschen außerhalb jeglicher Vorstellungen schafft. Wie dankbar ich Allah bin, dass er mir solche Segnungen gewährt!“

Gemäß der Überlieferung fastete Dschuwaybir die ersten beiden Tage und verbrachte die Nächte mit der Lesung des Heiligen Qur'an aus Dankbarkeit, bevor er zu seiner Ehefrau auf Hinweis des Propheten (s.) einging.

Das Ehepaar lebte eine sehr glückliche Ehe bis Dschuwaybir bei einer Verteidigungsschlacht, bei der er stets gerne teilnahm, Märtyrer wurde. Danach erhielt Dhulayfa unzählige Eheangebote, doch es ist nicht bekannt, ob sie eines angenommen hat.

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