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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Dschuwaybir war ein
Gefährte des
Propheten Muhammad (s.). Er ist vor allem dafür bekannt,
dass er als einer der
Leute der Arkaden die reiche und angesehene
Dhulayfa bint Ziyad ibn Labid heiratete.
Er stammte ursprünglich aus
Yamama,
hatte dort vom
Propheten Muhammad (s.) gehört. Er war arm, klein und
schwarz, aber vor allem Zeit intelligent, wahrheitssuchend und
ein Mann von Bestimmtheit. Er kam nach
Medina,
um den
Islam kennen zu lernen. Innerhalb kurzer Zeit nahm er den
Islam
an. Da er weder Geld, ein Haus noch Freunde hatte, lebte er
unter den
Leute der Arkaden.
Prophet Muhammad (s.) hatte einst zu ihm gesagt: „Wie
schön wäre es, wenn du heiraten und eine Familie gründen
könntest und dieses einsame und isolierte Leben beenden
würdest? Du könntest deine natürlichen Dränge erfüllen und
außerdem könnte sie dir in deinen weltlichen und spirituellen
Bedürfnissen und Zielen helfen.“, worauf dieser erwiderte:
„Oh Gesandter Allahs, ich habe weder Reichtum noch
Schönheit; noch habe ich eine edle Abstammung oder
Abstammungslinie. Wer würde mich heiraten? Und welche Frau mag
es, die Ehefrau eines armen, kleinen, schwarzen und hässlichen
Mannes wie mich zu sein?“
Prophet Muhammad (s.) entgegnete: „Oh Dschuwaybir! Gott
hat den Wert einer Person durch den Islam verändert. Viele
Menschen hatten einen hohen Rang in der vorislamischen
Gesellschaft, und der Islam brachte sie runter. Viele waren
verachtet, unbedeutend und der
Islam
gewährte ihnen Ehre, hohe Stufen und erhob sie. Der
Islam
schafft die unislamische Diskriminierung und Ehre der
Abstammungslinie ab. Jetzt sind alle Menschen, unabhängig von
ihrer Farbe und Abstammung, gleich. Niemand ist übermächtig
über die anderen außer durch Frömmigkeit und Gehorsam
gegenüber
ALLAH.
Unter den
Muslimen ist nur die Person höher als du, dessen
Rechtschaffenheit und Handlungen besser als die deine sind.
Nun tue, was ich dir sage.“
Prophet Muhammad (s.) wies Dschuwaybir an zum Hause
Ziyad ibn Labids zu gehen und ihn um die Hand seiner
Tochter
Dhulayfa zu bitten. Dschuwaybir setzte sich, hielt für
einen Moment inne und sprach dann seinen Kopf erhebend:
„Ich bringe eine Nachricht vom
Propheten (s.). Würdest du sie gerne im Vertrauen oder
öffentlich hören?“ Ziyad: „Eine Nachricht des
Propheten (s.) ist eine Ehre für mich. Sage sie
öffentlich.“ - „Der Prophet hat mich geschickt, um dich um die
Hand deiner Tochter für mich zu bitten.“ - „Hat er dir diese
Empfehlung selbst gemacht?“ - „Ich spreche nicht von mir aus.
Jeder kennt mich, ich bin kein Lügner.“ - „Seltsam! Wir geben
unsere Töchter nicht an Personen von ungleichem Status oder
außerhalb unseres Stammes. Geh du zurück. Ich werde zum
Propheten gehen und selber mit ihm reden.“
Dschuwaybir verließ das Haus und murmelte: „Bei Gott,
was auch immer der Qur'an lehrt und was auch immer der Sinn
des Prophetentums von Muhammad ist, spricht vollkommen
entgegen dem, was Ziyad sagt.“ Die in der Nähe stehenden
hörten das Gemurmel von Dschuwaybir.
Dhulayfa hörte von den Ereignissen und ging zu ihrem Vater
und fragte: „Vater, was hat der Mann der gerade ging,
gesagt? Und was hat er gemeint?“ - „Er kam, um mich um deine
Hand zu bitten und behauptete, dass der Prophet ihn für diesen
Zweck geschickt hat.“ - „Ist es nicht möglich, dass er ihn
wirklich geschickt hat und demnach deine Ablehnung Ungehorsam
gegenüber dem Befehl des Propheten bedeuten würde?“ - „Was
denkst du darüber?“ - „Ich denke du solltest ihn zurückbringen
bevor er den Propheten erreicht, und dann selber zum Propheten
gehen und die Wahrheit herausfinden.“
Er brachte
Dhulayfa mit Respekt zurück zu seinem Haus, und ging dann
selber eilend zum
Propheten (s.). Als er ihn sah, sagte er: „Oh Gesandter
Gottes, Dschuwaybir kam zu meinem Haus und überbrachte die und
die Nachricht von dir. Ich würde dich gerne darüber
informieren, dass wir nach unserer Sitte unsere Töchter nur an
Personen von gleichem Status und unserem Stamm angehörig
geben, welche alle deine Helfer und Gefährten sind.“ - „O
Ziyad, Dschuwaybir ist ein treuer Mann. Diese Erhabenheit und
Ehre, über die du redest, wurden aufgehoben. Jeder gläubige
Mann ist gleich (für Ehe-Zwecke) für jede gläubige Frau.“
Ziyad kehrte zu seinem Haus zurück und erklärte die
Angelegenheit seiner Tochter. Sie sagte: „Bitte weise den
Antrag auf Empfehlung des
Propheten (s.), nicht zurück. Diese Angelegenheit betrifft
mich. Ich akzeptiere Dschuwaybir unabhängig von seinem
Zustand. Wenn der
Prophet (s.) damit zufrieden ist, bin ich ebenfalls
zufrieden.“
Die Hochzeit wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Ziyad zahlte
die
Brautgabe von seinem eigenen Reichtum und richtete ihnen
auch ein Haus und die Wohnung ein.
Dschuwaybir wurde zu dem Haus und dem Brautgemach geführt.
Als er das Haus, die Einrichtung und die umwerfende Braut sah,
erinnerte er sich an seine Vergangenheit und sagte zu sich
selbst: „Wie arm ich war, als ich die Stadt betrat. Ich
hatte nichts – weder Geld noch Schönheit, weder irgendeine
Abstammungslinie noch eine Familie – jetzt hat Gott mir diesen
Wohlstand durch den Islam ermöglicht. In der Tat, es ist der
Islam welcher solche Veränderungen in der sozialen Sicht der
Menschen außerhalb jeglicher Vorstellungen schafft. Wie
dankbar ich Allah bin, dass er mir solche Segnungen gewährt!“
Gemäß der
Überlieferung fastete Dschuwaybir die ersten beiden Tage
und verbrachte die Nächte mit der Lesung des
Heiligen Qur'an aus
Dankbarkeit, bevor er zu seiner Ehefrau auf Hinweis des
Propheten (s.) einging.
Das Ehepaar lebte eine sehr glückliche Ehe bis Dschuwaybir
bei einer Verteidigungsschlacht, bei der er stets gerne
teilnahm,
Märtyrer wurde. Danach erhielt
Dhulayfa unzählige Eheangebote, doch es ist nicht bekannt,
ob sie eines angenommen hat.