Dualität
Dualität

Aussprache:
arabisch:
مثنوية
persisch:
englisch:
Duality

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Dualität ist ein Prinzip der Schöpfung. Durch die Paarung des Dualen strebt die Schöpfung den Schöpfer [chaliq] an, welcher die Einheit [tauhid] ist.

Der Begriff der Dualität kommt sowohl im Fach Logik vor als auch in der Mathematik. Demnach kann man zu jedem Objekt ein weiteres Objekt denken und zur Untersuchung des eigentlichen Objektes heranziehen.

Dualität nutzt die Betrachtung eines Objektes von einer zweiten, dualen, Seite zum Zwecke des Erkenntnisgewinns. Als wohl bekannteste Überlieferung des Prophet Muhammad (s.) zur Erkenntnis im Rahmen von Daulität, die Imam Ali (a.) mehrfach übermittelte, gilt: "Wer sich selbst erkennt, erkennt seinen Herrn".

Auffällig Beispiele für die Dualität im Heiligen Quran sind:

bullet Sonne [schams] - Mond
bulletMänner – Frauen (siehe dazu Heiliger Quran 33:35)
bullet (die) Himmel [samaa]Erde [ardh]
bullet Diesseits Jenseits
bullet Moses (a.) Aaron (a.)
bullet Licht [nur] - Finsternisse
bullet Gläubige [mumin] - Ungläubiger [kafir]
bullet Glauben - Gute Werke tun
bullet Paradies [dschanna] Hölle [dschahannam]

Zwar erscheinen viele Dualitäten wie Gegensätze, aber in einem übergeordneten Blickwinkel mit dem Ziel Einheit [tauhid] handelt es sich um Aspekte, die sich gegenseitig ergänzen.

Im Heiligen Quran weisen zahlreiche Verse auf die Dualität in der Schöpfung hin wie z.B.:

„Lobpreisung gebührt demjenigen, der erschaffen hat für jeden von ihnen Partner, was wächst in der Erde, und von ihren Seelen und von dem, von dem sie nicht sie wissen.“ (36:36)

„Und von allem haben Wir ein Paar erschaffen, auf dass ihr bedenken möget.“ (51:49)

Mit Verweis auf obig Verse sagte Imam Chamenei am 4. Januar 2023 in einer historischen Rede unter anderem:

„Das Gesetz der Paare ist ein universelles Gesetz. Ich möchte hier noch einen weiteren Aspekt am Rande unserer Diskussion erwähnen. Diese Paarung, die in der islamischen Sichtweise so offensichtlich ist, ist genau der entgegengesetzte Punkt zum Widerspruch aus der hegelschen und marxistischen Dialektik. Der Hauptpfeiler der hegelschen Dialektik, den Marx später von ihm übernommen hat, ist der Widerspruch. Er besagt, dass die Bewegung der Gesellschaft, der Geschichte und der Menschheit durch widersprüchliche Prozesse (zwischen gegensätzlichen Seiten) verursacht wird. Das heißt, es gibt „These“, „Antithese“, und die „Synthese“ wird aus These und Antithese gebildet. Dies ist im Islam nicht der Fall. Die Synthese wird nicht aus der Antithese gebildet. Sie entsteht aus der Paarung. Aus der Paarung, der Kompatibilität und der Kameradschaft entsteht die nächste Position, die nächste Generation, die nächste Bewegung und die nächste Stufe. Natürlich muss dies analysiert werden und es muss daran gearbeitet werden. Was ich hier gesagt habe, ist eine Theorie. Es ist eine Sichtweise.“

Das wurde unter anderem als „Dialektik der Paarung“ bezeichnet.

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