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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Dualität ist ein Prinzip der
Schöpfung. Durch die Paarung des Dualen strebt die
Schöpfung den
Schöpfer [chaliq] an, welcher die
Einheit [tauhid] ist.
Der Begriff der Dualität kommt sowohl im Fach Logik vor als
auch in der Mathematik. Demnach kann man zu jedem Objekt ein
weiteres Objekt denken und zur Untersuchung des eigentlichen
Objektes heranziehen.
Dualität nutzt die Betrachtung eines Objektes von einer
zweiten, dualen, Seite zum Zwecke des Erkenntnisgewinns. Als wohl bekannteste
Überlieferung des
Prophet Muhammad (s.) zur
Erkenntnis im Rahmen von Daulität, die
Imam Ali
(a.) mehrfach übermittelte, gilt: "Wer sich selbst
erkennt, erkennt seinen Herrn".
Auffällig Beispiele für die Dualität im
Heiligen Quran sind:
Zwar erscheinen viele Dualitäten wie Gegensätze, aber in
einem übergeordneten Blickwinkel mit dem Ziel
Einheit [tauhid] handelt es sich um Aspekte, die sich
gegenseitig ergänzen.
Im
Heiligen Quran weisen zahlreiche
Verse
auf die Dualität in der
Schöpfung hin wie z.B.:
„Lobpreisung gebührt demjenigen, der erschaffen hat für
jeden von ihnen Partner, was wächst in der Erde, und von ihren
Seelen und von dem, von dem sie nicht sie wissen.“ (36:36)
„Und von allem haben Wir ein Paar erschaffen, auf dass
ihr bedenken möget.“ (51:49)
Mit Verweis auf obig Verse sagte
Imam
Chamenei am 4. Januar 2023 in einer historischen Rede
unter anderem:
„Das Gesetz der Paare ist ein universelles Gesetz. Ich
möchte hier noch einen weiteren Aspekt am Rande unserer
Diskussion erwähnen. Diese Paarung, die in der islamischen
Sichtweise so offensichtlich ist, ist genau der
entgegengesetzte Punkt zum Widerspruch aus der hegelschen und
marxistischen Dialektik. Der Hauptpfeiler der hegelschen
Dialektik, den Marx später von ihm übernommen hat, ist der
Widerspruch. Er besagt, dass die Bewegung der Gesellschaft,
der Geschichte und der Menschheit durch widersprüchliche
Prozesse (zwischen gegensätzlichen Seiten) verursacht wird.
Das heißt, es gibt „These“, „Antithese“, und die „Synthese“
wird aus These und Antithese gebildet. Dies ist im Islam nicht
der Fall. Die Synthese wird nicht aus der Antithese gebildet.
Sie entsteht aus der Paarung. Aus der Paarung, der
Kompatibilität und der Kameradschaft entsteht die nächste
Position, die nächste Generation, die nächste Bewegung und die
nächste Stufe. Natürlich muss dies analysiert werden und es
muss daran gearbeitet werden. Was ich hier gesagt habe, ist
eine Theorie. Es ist eine Sichtweise.“
Das wurde unter anderem als „Dialektik der Paarung“
bezeichnet.