.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das historische Werk "Elemente" sind eine Abhandlung des
griechischen Mathematikers Euklid, der im 3. Jh. v.Chr. gelebt
hat.
in dem Werk werden unter anderem die Arithmetik und Geometrie
seiner Zeit zusammenfasst und systematisiert. Das Werk gilt
als musterhafter Vorläufer für den Aufbau einer exakten
Wissenschaft, da die meisten Aussagen aus einem begrenzten
Vorrat von Definitionen, Postulaten und Axiomen hergeleitet
und bewiesen werden. Dieses Vorgehen beeinflusste bis heute
die Wissenschaft. Das Werk wurde fast 2000 Jahre lang als
akademisches Lehrbuch benutzt. Es war bis in die zweite Hälfte
des 19. Jh. das nach der Bibel meistverbreitete Werk der
Weltliteratur. Den Erhalt des im Original nicht mehr
vollständig vorhandenen Werks ist den Übersetzungen ins
Arabische zu verdanken.
Erst dadurch erhielt das Buch die notwenidge Aufmerksamkeit im
9. Jh. n.Chr.
Euklids Elemente bestanden ursprünglich aus 13 Büchern. Zu
diesen Büchern kamen später noch zwei weitere hinzu, die aber
nicht zu den eigentlichen Elementen gezählt werden.
Die erste Übersetzung ins
Arabische wurde im Auftrag von
Yahya ibn Chalid angefertigt. Da
Yahya ibn Chalid der
Wesir
von
Harun al-Raschid
war, ist die Übersetzung auch als "Haruni" bekannt. Eine
zweite verbesserte Übersetzung "Mamuni" wurde von
al-Haddschadsch unter
Mamun
angefertigt, der 813 bis zu seinem Tod 833 n.Chr. regierte.
Daraus ergeben sich die Wirkungsdaten von al-Haddschadsch. Von
der zweiten Übersetzung sind sechs Bücher der
Elemente
des Euklid in
einem Codex in Leiden erhalten (Codex Leidensis 399). Die
griechischen Originaltexte für die Übersetzung waren in
Byzanz erworben
worden. Eine weitere spätere arabische Übersetzung der
Elemente
des Euklid stammt von
Ishaq ibn Hunain (gestorben 910 n.Chr.).
Thabit ibn Qurra hat sie überarbeitet und nur seine
Überarbeitete Version blieb erhalten. Später folgte eine
Übersetzung von
Nasir al-din al-Tusi (gestorben 1274 n.Chr.).
Die erste mittelalterliche Übersetzung der Elemente ins
Lateinische stammt von dem Engländer Adelard von Bath. Er
verwendete dazu die arabische Übersetzung. Auch spätere
Übersetzer griffen auf die arabischen Manuskripte zurück. Eine
auf zunächst Adelard von Bath zurückgeführte Handschrift
befindet sich in der Dombibliothek Hildesheim, wobei heute
davon ausgegangen wird, dass ein späterer Übersetzer Urheber
des Werks ist. Es wurde unter anderem in der Ausstellung
Islam in Europa 1000-1250 gezeigt.
Foto Y.Özoguz (2022 n.Chr.)