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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Eram-Garten (Bagh-e Eram) gilt als der berühmteste unter
den historischen botanischen Gärten in
Schiraz und ist der älteste.
Mit seinen Gebäuden in originaler und traditioneller
Architektur, den idyllischen Aussichten und den himmelhohen
Zypressen, gehört dieser Garten zu den beliebtesten
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die ersten Gebäude in diesem
Gartenpark stammen aus dem 13. Jh. n.Chr., als die
Ilchane in
Iran
herrschten. Späterhin wurden die Gebäude von geschickten
Baumeistern aus
Schiraz repariert und restauriert. Zuweilen wird auch die
Zeit der
Seldschuken als Gründungszeit angesehen.
Seine heutige Form erhielt der Garten wohl während der
Zand-Dynastie.
Anfang des 20. Jh. n.Chr. wurde ein dreistöckiges Gebäude
in diesem Gartenpark errichtet. Architektur, Steinmetzarbeiten,
Malereien, Stuckarbeiten und Kachelmosaiken gelten als
Meisterwerke der iranischen Kunsthandwerker aus der Zeit der
Qadscharen. Das untere Stockwerk (ebenerdig) wurde an der
Außenseite durch die Hand von Bildhauern mit Bildern aus der
Geschichte des
Iran
und mit Werken berühmter Dichter dieser Stadt, wie
Hafiz
verziert. Damals wurde das Gebäude als Residenz der Herrscher
genutzt.
Die Kachelarbeiten der Gebäude im Eram-Garten unterscheiden
ihn von anderen Gartenanlagen. Diese Kachelarbeiten zeigen
Bilder aus Geschichten wie von
Salomo
(a.) oder aus Werken des Dichters
Nizami
oder von gesellschaftlichen Anlässen wie Festmahlen.
Im Eram-Garten kommt von der Nordseite her das Wasser in
einem blau gekachelten offenen Kanal und führt durch die
ebenerdige Etage des Gebäudes, wo es eine kühlende Funktion
übernimmt. Der Raum den es durchfließt, ist als "Hos-Chane"
bekannt. In vielen traditionellen iranischen Häusern findet
man ein "Hos-Chane", d.h. ein Zimmer mit einem Wasserbecken,
oft einem Springbrunnen, dass sowohl der Kühlung als auch der
Entspannung dient und oft auch für Gespräche genutzt wurde,
bei denen nicht jeder zuhören sollte. Denn die Geräusche des
Wassers überdecken die Stimmen bzw. machen die Worte für
andere undeutlich, somit kann nicht jeder hören was in diesem
Raum gesprochen wird.
Das durch das Gebäude hindurchgeleitete Wasser wird vor dem
Gebäude in einem großen Becken gesammelt, von wo aus es dann
weiter in einem blau gekachelten Kanal durch die Gartenanlage
geführt wird. Das ebenfalls blau gekachelte Wasserbecken vor
dem schön bemalten und verzierten Hauptgebäude und die
himmelhohen Zypressen und anderen Bepflanzungen des
Gartenparks bilden einen schönen Anblick und haben große
Anziehungskraft auf alle Besucher.
Besonders berühmt sind auch die Zypressen unter denen eine,
die 250 Jahre alt sein soll, und eine Höhe von 36 Metern hat,
eine besondere Bekanntheit besitzt. Sie steht an der Südseite
des Hauptgebäudes in der Nähe des schon genannten
Wasserbeckens.
Der Eram-Gartenpark dient heute der Universität Schiraz als
Botanischer Garten und wird nicht nur von Studenten, sondern
auch vielen inländischen Besuchern und Reisenden sowie auch
ausländischen Touristen und Wissenschaftlern besucht. In
dieser Gartenanlage, die Teil des Projektes "Wiederaufbau und
Wiederherstellung des Eram-Gartens" der Universität von
Schiraz ist, finden sich rund 500 zum Teil seltene
einheimische und eingeführte Blumen- und Pflanzenarten.