.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ernst Alexander Alfred Herrmann Freiherr von Falkenhausen war
deutscher Offizier, der auch für die
Osmanen gekämpft hat, obwohl er eine überhebliche Meinung
gegenüber
Muslimen hatte.
Er ist am 29. Oktober 1878 auf Gut
Blumenthal (Landkreis Neisse, Schlesien) als zweiter von
sieben Kindern geboren. Sein Vater war Alexander Freiherr von Falkenhausen
(1844–1909) und seine Mutter hieß Elisabeth. Mit zwölf
Jahren begann seine militärische Laufbahn an der
Kadettenanstalt in Wahlstatt/Niederschlesien. Er diente unter
anderem unter Paul von Hindenburg. Bereits 1909 war er
Hauptmann und seine Mehrsprachigkeit (er erlernte unter
anderem Japanisch) machte ihn vielseitig einsetzbar. Im Ersten
Weltkrieg war er Militärattache in Tokio.
Sein Kontakt zu
Muslimen begann, als er in die Türkei versetzt wurde, wo
er zunächst Chef der Etappe der 2. Armee im Kaukasus und dann
Chef des Stabes der 7. Türkischen Armee wurde. Er kämpfte
unter anderem in
Palästina gegen die Briten und erhielt für seinen Einsatz
die höchste preußische Kriegsauszeichnung: den Orden Pour le
Merite. Auch die
Osmanen zeichneten ihn reichlich mit dem Osmanje-Orden
III. Klasse mit Säbel, Mecidiye-Orden II. Klasse mit Säbel,
Imtiaz-Medaille in Silber mit Säbel, Liakat-Medaille in Gold
mit Säbel und dem Eisernen Halbmond aus.
Seine Einstellung gegenüber den
Muslimen kann aus seinen Berichten herausgelesen werden.
So schrieb er in einem Bericht an Reichskanzler
Bethmann-Holweg vom 24. 04. 1913 bezüglich der
Befreiungsbewegungen in
Ägypten:
„Für eine Selbstregierung ohne europäische Bevormundung
ist der durchaus degenerierte Araber Ägyptens nicht reif […]
Deshalb sollte man sich auch bei uns wohl hüten, den törichten
Rummel einiger Orientfanatiker mitzumachen, und zu glauben, es
liege den Ägyptern wirklich eine Änderung des gegenwärtigen
Zustands [gemeint war die Besetzung des Landes] sehr am
Herzen.“
Derartige Vorstellungen über
Muslime sollten noch Jahrzehnte lang die Politik der
Westlichen Welt prägen.
Im zweiten Weltkrieg war von Falkenhagen zunächst ein
Kämpfer auf Seiten der Nazis und soll sich später dem
Widerstand angeschlossen haben. Er geriet zeitweilig als
Insasse in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau,
wurde aber aufgrund mangelnden Beweismaterials nicht vor
Gericht gestellt. Nach dem Krieg blieb er bis 1951 in
Gefangenschaft, wurde dann nach Deutschland abgeschoben und
verblieb im Ruhestand.
Er starb am 31. Juli 1966 in Nassau.