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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Farhad und Schirin ist ein Liebensgeschichte aus dem Divan des
Nasai.
Obwohl die armenische
Prinzessin Schirin die Geliebte des Schahs Chosrau war, wurde
sie auch von Farhad, einem erfindungsreichen jungen Bildhauer
und Ingenieur, verehrt. Bevor er ihr jemals begegnete, erwies
er ihr bereits seine Dienste, indem er eine Milchleitung
baute, die bis in ihr Schloss hineinführte. Als sie ihm
persönlich für seine Hilfe dankte, verliebte er sich
leidenschaftlich in sie und erweckte dadurch Chosraus
Eifersucht. Der Schah befahl, den jungen Mann vor ihn zu
bringen, und versuchte, dessen Liebesglut durch Gold und
Drohungen zu abzukühlen. Als dies allerdings fehlschlug,
versprach er ihm Schirins Hand, falls er eine Straße durch den
Berg Bisitun schlagen würde, eine Aufgabe, die unlösbar
schien.
Farhad schnitzte zuerst ein Abbild seiner geliebten Schirin.
Danach arbeitete er an dem schier endlosen Tunnel. Obwohl
Schirin Farhads Liebe nicht erwiderte, war sie so gerührt von
seiner Hingabe, dass sie ihn bei der Arbeit besuchte. Der
Bildhauer sah sie und fiel, von seinen Gefühlen überwältigt,
in Ohnmacht. Diese Szene wurde in einer Miniatur (siehe unten)
festgehalten.
Dem Schah wurde dies alles berichtet, seine Eifersucht
flammte wieder auf, und er erdachte sieh eine List: Eine alte
Frau musste Farhad erzählen, Schirin sei umgekommen. Als
Farhad dies erfuhr, war er so entsetzt, dass er sieh von einem
Felsen stürzte. Schirm eilte herbei und trauerte über seiner
Leiche. Sie ordnete an, über seinem Grab einen Kuppelbau als
Denkmal für treue Liebende zu errichten.
Die Miniatur zeigt die Ohnmacht Farahds, als Schirin ihn
besuchen kam. In seinem Traum - dargestellt in der Gotte links
oben - ersehnt er, dass der Schah Chusrau - in der Mitte mit
der Königskrone - ihm Schirins Hand gibt. Die beiden Figuren
rechts zeigen Arbeiter, die den Berg aushöhlen und einen Weg
bahnen. Die Geschichte ist auch unter dem Titel "Chosrow und
Schirin" bekannt.