Freitagsmoschee
Freitagsmoschee von Isfahan

Aussprache:
arabisch: 
persisch: مسجد جامع اصفهان
englisch: Jameh Mosque of Isfahan

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Die Freitagsmoschee von Isfahan wurde 138 n.d.H. (755 n.Chr.) von den Seldschuken  erbaut und gilt als eines der schönsten Bauwerke der Stadt.

Diese heutige Zentral-Moschee ist das Ergebnis unzähliger Bau- und Restaurierungsarbeiten über die Epochen hinweg. Sie liegt auf einem großen Platz in der Daschte-Isfahan nahe bei einem bekannten Stadtplatz namens Sabze-Meydan am Ende des weitläufigen Bazars und gilt als eine der ältesten noch bestehenden Moscheen des Landes.

Das Bauwerk war anfangs ganz schlicht gestaltet. Mit der Zeit wurden Veränderungen vorgenommen und einige Bautrakte der Moschee hinzugefügt, wobei jeder Teil eine besondere architektonische Epoche repräsentiert. Der ursprüngliche Bau aus dem 8. Jh. n.Chr. fiel einem Brand zum Opfer und vom ursprünglichen Bau ist nur wenig erhalten. Der Südliche Teil der Moschee wurde 1086-87 n.Chr. von Nizam al-Mulk ergänzt. Heute ist der Baukomplex im klassischen Stil mit vier Iwanen (Vorterassen) ausgestattet, wohin vier Eingangtore führen. Die Fassadengestaltung aus Marmor und Kachelmosaiken ist später, ins 11. und 12. Jh. n.Chr. einzuordnen. Auch im 20. Jh. n.Chr. wurde wieder mit weitgehenden Restaurationen an der Freitagsmoschee begonnen. Nach einem Brand in der Moschee 1121 n.Chr. wurden beim Wiederaufbau erneut vier Iwane angelegt. Bei diesem Brand blieb von der Bibliothek der Moschee, die wegen ihrer wertvollen handschriftlichen Manuskripte in Naturwissenschaften und Literatur einmalig war, nur noch ein Aschehaufen übrig. Heute kann die Moschee durch acht Tore betreten werden, am meisten wird das Südost-Tor benutzt.

Das Torgewölbe wurde unter den Qadscharen verziert. Durch diesen Eingang gelangt man über einen langen Flur in zwei Gebetsräume zur linken und rechten Seite. Geradeaus führt dieser Eingangsflur in den Moscheenhof.

Der Moscheenhof ist ein großes Gelände von circa 70 m Länge und 60 m Breite. An seinen vier Seiten befinden sich die Iwane. An der nördlichen Seite einer der Vorterrassen liegt eine kleine Moschee namens Al-Dschaitu-Moschee. Al-Dschaitu war ein Herrscher der Ilkhane. Die Gebetsnische [mihrab] dieser Moschee ist als Öljeitu-Gebetsnische bekannt und gilt als Meisterwerk der Kunst. Die formvollendeten Ranken und Blumenmuster werden von einem Schriftband aus dem Heiligen Qur'an umgeben. Zwei Säulen begrenzen die eigentliche Nische, die ebenfalls mit kunstvollen Ornamenten bestückt ist. Der Gebäudekomplex wurde im Jahr 2012 n.Chr. zum UNESCO Weltkulturerbe im Iran erklärt.

Der Historiker und Geograph Moghaddassi, der zu Beginn der islamischen Ära gelebt hat, berichtet von den einigen Rundsäulen (heute bekannt als "Halle der Säulen") und dem hohen Minarett der Freitagsmoschee in Isfahan. Und Naser Chosrou Ghobadiyani und Yaghut Homawi haben in ihren Reiseberichten die Freitagsmoschee in Isfahan in den Jahren 443 und 444 n.d.H. (ca. 1050 n. Chr.) beschrieben und es scheint, dass diese Moschee um diese Zeit von besonderer Bedeutung war.

Im Friedhof im westlichen Teil der Freitagsmoschee von Isfahan ruhen zwei sehr bekannte Gelehrte und Theologen aus der Zeit der Safawiden:  Mulla Muhammad Taqi und sein Sohn Allamah Madschlisi.

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