.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Friedhof Ohlsdorf im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf
ist mit 391 ha der flächenmäßig größte
Friedhof
Deutschlands. Er ist in einer schönen Parkanlage gelegen. Das
islamische Gräberfeld existiert seit 1941 und gilt als eines
der ältesten bestehenden in Deutschland.
In
Auflistungen der
Westlichen Welt gilt er als zweit- bzw. drittgrößter
Friedhof
der Welt. Die liegt daran, dass u.a.
Friedhöfe
in der muslimischen Welt gar nicht berücksichtigt werden, wie
z.B. Beheschte-Zehra in
Teheran mit 434 ha.
Bis
2009 wurden auf dem Friedhof Ohlsdorf ca. 1,7 Millionen
Menschen beigesetzt und über das gesamte Areal verteilen sich
280.000 Grabstellen.
Am 16.05.1941 verstarb in Hamburg der iranische Kaufmann
Abbas Ali Pyrchad und wurde nach islamischem Ritus auf dem
Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Schon damals lebten Muslime in
Hamburg, denn seit etwa 1925 hatten sich vermehrt muslimische
Kaufleute, davon zahlreiche aus dem Iran, hier niedergelassen.
Das Grabfeld wurde von
Abbas Ali Pyrchad ausgesucht und finanziert. Es wurde für
15.300 Reichsmark bei Kapelle 2 (X-19) 102 als Grabstellen für
muslimische Bestattungen erworben. Die Grabstätten-Überlassung
wurde nach dem Tode von
Pyrchad, 16. Mai 1941, den Herren Vladi, Touba und
Nikrawan am 17.12.1941 für die Iranisch-Mohammedanische
Gemeinde übergeben. Als nach Kriegsende
1952 wieder ein iranisches Generalkonsulat in Hamburg
eröffnete, wurde diesem die Rechtsausübung übertragen. Im
Laufe der Jahre und Jahrzehnte fanden weitere Bestattungen bis
zur vollständigen Belegung mit ca. 150 Gräbern statt. Später
entstanden weitere islamische Gräberfelder in Ohlsdorf. Die
Bestattung nach islamischem Ritus ist heute im Staatsvertrag
mit den islamischen Religionsgemeinschaften geregelt.
Der Grabstein des Abbasali Pyrchad gilt heute das älteste
Dokument islamischer Existenz in Hamburg. Dieses islamische
Gräberfeld ist nach dem „Türkischen Friedhof“ in
Berlin-Neukölln das älteste seiner Art in Deutschland.
Zwei Bereiche sind seit 1977 für
Muslime reserviert, wo die
Gräber
in
Gebetsrichtung [qibla] ausgerichtet sind. Da die
Initiative dazu von Iranern in Hamburg erfolgte, wurden die
Areale "iranisch-islamischer Friedhof" genannt, obwohl
inzwischen in den mehr einige Hundert Gräbern auch viele
Nichtiraner begraben sind. Eine Besonderheit des Friedhof
Ohlsdorf besteht darin, dass es auf dem
Friedhof
zulässig ist, Muslime auch ohne Sarg zu bestatten.
Der Friedhof ist aufgeteilt in Areale, die jeweils einer
Kapelle zugeordnet sind. Die zwei muslimischen Bereiche
befinden sich bei der Kapelle 2 an der Nebenallee und bei der
Kapelle 13 an der Mittelallee. Während die ältesten
muslimischen
Gräber
bei Kapelle 2 aus den 1950er Jahren stammen, sind diejenigen
bei Kapelle 13 vom Ende des 20. Jh. und jünger. Die
bekannteste Persönlichkeit des
Islam,
der auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt ist, ist
Abdulkarim Grimm im Areal bei Kapelle 13.
Zu den Prominentengräbern auf dem Gesamtfriedhof gehört auch
das Grab der
Salma von Sansibar.