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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammd ibn Sulaiman Fudhuli al-Baghdadi war ein
bekannter
Mystiker im
Osmanischen Reich. Er hat ein Gedichtverständnis
entwickelt, der seinen Ursprung in der persönlich gefühlten
Liebe gründet.
Fudhuli ist um 1480 n.Chr. in
Kerbela geboren und in 1556 am gleichen Ort gestorben. Er
gehörte einem sesshaften Oghusenstamme im Gebiet des heutigen
Irak
an. Über sein Leben, insbesondere seine Jugend und
Schulausbildung liegen kaum Informationen vor. In der
Einführung zu seinem persischsprachigen Diwan erklärt er, dass
er den Name Fudhuli in den Gedichten für sich gewählt habe,
damit seine Gedichte nicht mit denjenigen anderer Autoren
verwechselt werden, da niemand seinen Namen schön finden
würde, denn "fudhuli" bedeutet "überflüssig". Aber eine andere
Bedeutung kann "Tugend" sein. Es wird zuweilen behauptet, dass
er bewusst mit beiden gegensätzlichen Bedeutungen hantiert
habe.
Die Quellen über sein Leben sind extrem Widersprüchlich und
Legenden und Wahrheiten mischen sich. Soweit bekannt, hat
Fudhuli allerdings eine gute Schulbildung gehabt, insbesondere
im Bereich
Islam,
Wissenschaften,
Mystik und persische Literatur. Seine Gedichte in den
türkischen, arabischen und persische Diwans zeigen, dass er
alle drei Sprachen sehr gut beherrschte. Viele seiner Werke
sind in Anlehnung an
Muhammad Schams ad-Din (Hafiz) geschrieben.
Fudhuli hatte, wie es aus seinen Schriften deutlich
wird, eine tiefe Liebe gegenüber den
Zwölf Imamen (a.). Da er sein gesamtes Leben in
Kerbela verbracht hat, spiegelt sich das auch in seinen
Gedichten wieder, wobei aus der
Mystik heraus eine besondere Kombination der Liebe und
Trauer entsteht. Seine besondere Liebe zu
Imam Ali (a.), zu den
Ahl-ul-Bait (a.) und zu
Aschura hat er in seinem Werk
Hadikat-us-Suada (Garten
der Glücklichen) dargelegt. Aus seinem persischen Gedicht "Dirr-i
sadef-i sıdk dschanab-i mutavaalli" (Der Hohe Beauftragte, die
Perle der Perlmutter der Aufrichtigkeit) ist zu ersehen, dass Fudhuli seine Lebensunterhalt
durch Stiftungen der
Ahl-ul-Bait (a.) in
Kerbela,
Nadschaf und
Bagdad
bestritten hat.
Ein typischer Zweizeiler von ihm ist:
Wenn ich ich bin, wer bist dann Du, Geliebte meiner?
Und wenn Du Du bist, wer bin dann ich, ich Unglücklicher?
Sein bis heute bekanntestes Werk ist
Laila und Madschnun.
Er starb während einer Pestepedemie um 1556 n.Chr.. Für
Aleviten gilt er als einer der
sieben große Dichter.
Weitere Werke sind u.A.: Diwan (Türkisch), Gesundheit und Krankheit 1951, Vierzig
Hadith Übersetzungen, Garten der Glücklichen, Diwan (arabisch).
Siehe seine Gedichte in deutscher Übertragung in der
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.
