.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Roger Garaudy ist ein bekannter französische Philosoph und Schriftsteller,
der den
Islam angenommen hat.
Roger Garaudy ist am 17. Juli 1913 in Marseille geboren. Der Sohn eines Buchhalters war Philosophie-Professor, als er während des
Zweiten Weltkriegs von den Deutschen in ein Konzentrationslager verschleppt
wurde. Nach 30 Monaten Haft konnte er fliehen. 1947 trat er in die
kommunistische Partei Frankreichs ein. Er galt lange als einflussreicher
marxistischer Theoretiker und orthodoxer Kommunist. Im Jahr 1970 wurde Garaudy
von der Partei wegen unkommunistischem Gedankengutes ausgeschlossen, was aber
seine Popularität nicht minderte. Er hatte sich als bekennender
Christ stets für einen Ausgleich zwischen
Christentum und Kommunismus eingesetzt. 1981 war er Kandidat für die französischen
Präsidentschaftswahlen auf einer linksalternativen und ökologischen Liste.
Nachdem er sich in den sechziger und siebziger Jahren intensiver mit dem
Christentum
beschäftigt hatte, wurde sein Interesse am
Islam erweckt und er
nahm 1982 den Islam
an.
Garaudy wurde am 27. Februar 1998 in Paris wegen "Holocaust-Leugnung" zu
einer Strafe von insgesamt 18.300 € verurteilt worden. Grund für die Verurteilung war sein 1996
erschienenes Buch Les mythes fondateurs de la politique israélienne [Die
Gründungsmythen der israelischen Politik], in welchem er hinsichtlich der "sechs
Millionen" und der "Gaskammern" nicht erlaubte Positionen
vertrat. Das Urteil wurde 2003 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
bestätigt.
In der islamischen Welt wurde der Fall Garaudy als deutliches Beispiel für die geheuchelte
Meinungsfreiheit betrachtet. Seine Verurteilung galt bei vielen
Muslimen als Beweis für
die Doppelmoral der
Westlichen Welt,
die jegliche Kritik an Israel zu verhindern suche.
Garaudy erhielt unter manchen
Muslimen Beifall für sein Programm eines totalen Boykotts
US-amerikanischer Waren
in vielen Ländern der armen Welt, welcher die US-Wirtschaft in die Knie zwingen und
"für Israel das Ende bedeuten" werde. Ferner sprach er sich für den Austritt
aus US-dominierten Organisationen wie der UNO, dem Internationalen Währungsfonds und der
Weltbank aus und erklärte, Frankreichs Medien würden zu 85% von
"Zionisten" gesteuert. Israels Grundziel sei die Zerstörung der arabischen
Welt, und die USA seien ganz allgemein "die Vorhut der Dekadenz".
Garaudys Aussagen hatten das Politische zum Schwerpunkt und weniger religiöse
oder spirituelle Inhalte.
Er starb am 13. Juni 2012 in Chennevières-sur-Marne bei Paris.