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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Gebetsteppich, ist ein Teppich aus zumeist reinem Stoff,
bevorzugt aber aus Stroh, der ausgebreitet wird, um darauf das
Ritualgebet zu verrichten.
Der Gebetsteppich ist kein
zwingen notwendiger Bestandteil des
Ritualgebets, wird aber oft verwendet, um einen
Gebetsplatz zu definieren und besonders auszuzeichnen. Die
Abmessung des Teppichs können sehr stark variieren, liegen
aber oft bei ca. 0,7m x 1,5 m. Die Sitte des Gebetsteppichs
aus Stoff ist erst lange nach dem
Propheten Muhammad (s.) entstanden. Allerdings wird es
zurückgeführt auf die
Verfahrensweise [sunna] des
Propheten Muhammad (s.) bei besonders staubigem oder
matschigem Boden, seinen Umhang auszubreiten oder auf einer
Strohmatte zu beten.
Gemäß dem Ritus der
dschafaritischen
Rechtsschule ist bei der
Niederwerfung im
Ritualgebet gemäß dem
Vorbild [sunna] des
Propheten Muhammad (s.) eine
religiöse Verpflichtung [wadschib], seine Stirn auf reine
Erde zu legen. Ist dies nicht möglich, da man nicht draußen
betet, verwendet man einen
Gebetsstein [muhr] aus gepresster
Erde [ardh],
auf den man seine Stirn legt, so dass der Gebetsteppich
lediglich ein Hilfsmittel sein konnte. Er hat zuweilen auch
eine ganz praktische Bedeutung. Beim z.B.
Freitagsgebet [salat-ul-dschuma] in einer überfüllten
Moschee breiten die Betenden ihre mitgebrachten
Gebetsteppiche im Hof der
Moschee aus, um dort
mitzubeten.
Spätere Legenden, man müsse den Gebetsteppich nach dem
Ritualgebet zusammenlegen, weil sonst der
Teufel
darauf tanzen würde, haben keinen authentischen Hintergrund.
Ein besonderes Exemplar eines Gebetsteppichs ist der
Paradies-Gebetsteppich.
Gebetsteppich aus
Anatolien aus dem Anfang des 19. Jh. n.Chr., ausgestellt
im Mevlana-Museum in
Konya
(Foto ca. 1950)