Edward Gibbon gilt als einer der bedeutendsten
britischen Historiker. Er gehört zu den Historikern, die
erkannt hatten, dass
Prophet Muhammad (s.) den
Islam,
entgegen der Aussage mancher Orientalisten, nicht mit dem
Schwert ausgebreitet hat.Edward Gibbon wurde als ältestes
Kind in eine begüterte Familie in Surrey hinein geboren. Er
besuchte die Westminster School und wurde 1752 im Alter von 14
Jahren nach Oxford an das St. Magdalen-College geschickt.Der
konventionelle Unterricht in Religion und Geschichte konnte
Gibbon nicht reizen, da er sich auf wörtliche Vermittlung von
Glaubenssätzen der anglikanischen Kirche beschränkte. Es rief
seinen Widerspruch hervor. Besonders beeindruckten ihn in
dieser Zeit die Werke von Jacques Bénigne Bossuet. Sie und
Jesuiten aus London hatten so starken Einfluss auf den jungen
Schüler, dass dieser am 8. Juni 1753 zum katholischen Glauben
übertrat, was einen Skandal verursachte. Als Katholik musste
Gibbon Oxford verlassen. Auch seinem Vater missfiel diese
Entwicklung seines Sohnes. Deshalb schickte er ihn zur
weiteren Ausbildung in die Schweiz, wo er unter der Obhut des
calvinistischen Pfarrers Daniel Pavilliard lernen sollte. Noch
im Juni oder im Juli erreichte Gibbon Lausanne. Zur
Zufriedenheit seines Vaters erreichte Pavilliard ein Jahr
später den erneuten Religionswechsel. Auf lange Sicht
entwickelte sich Gibbons intensive religiöse Beschäftigung
jedoch in eine ganz andere Richtung, wirklich heimisch wurde
er in keiner christlichen Konfession mehr.
Nachdem 1770 Gibbons Vater verstorben war, musste er
zunächst seinen Besitz, vor allem die Finanzen, neu ordnen. Er
siedelte schließlich ganz nach London über. Dort widmete er
nun den meisten Teil seiner Zeit der Ausarbeitung von "Verfall
und Untergang des römischen Imperiums" (The History of the
Decline and Fall of the Roman Empire); sein Hauptwerk eine
Analyse der Spätantike, worin er die Hauptschuld am Untergang
des Römischen Reiches dem Christentum, der
Dekadenz des Imperiums sowie dem Einbruch der Germanen gab. Im
Byzantinischen Reich (diese Bezeichnung wurde von ihm
erstmalig geprägt) sah er eine Fortsetzung und Steigerung
dieser Dekadenz, weshalb es seiner Ansicht nach eine
orientalische Despotie war.
Unter seinen Werken wird zumeist ein Werk nicht oder unzureichend erwähnt,
welches darauf hindeutet, dass er sich möglicherweise religiös weiterentwickelt
hat: "Geschichte des Sarazenischen Imperiums" (History Of The Saracen Empire),
welches erst lange nach seinem Ableben 1870 in London verlegt wurde. Darin heißt
es über Prophet
Muhammad (s.):
"Der größte Erfolg im Leben Mohammeds wurde durch die schiere
moralische Kraft erreicht ohne einen einzigen Hieb eines Schwertes."
Allerdings schildert er in seinem Buch fälschlicherweise dann die
Geschehnisse auch aus einem anderen Blickwinkel mit zahlreichen Verfälschungen. In Deutschland bekannt ist die Übersetzung: "Der Sieg des Islam", einem
Kapitel aus seinem Hauptwerk. Gibbon hat in seinem Werk teilweise grobe Fehler
hinsichtlich der Beschreibung der Ereignisse begangen. Einige vermuten
böswillige Absichten dahinter, andere begründen es damit, dass er sich auf
falsche Quellen und Berichte stützte.