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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sabiha Göktschen (Sabiha Gökçen) war die erste Pilotin der
Türkei und weltweit erste Kampfpilotin.
Sie wurde am
22.3.1913 in
Bursa
als Tochter Hafız Mustafa Izzet, einem Hofschreiber, der von
Abdülhamid II. ins Exik verbannt worden war, geboren. Ihr
Vater starb, als sie in der Grundschule war, so dass in der
Folge ihre Geschwister sie unterstützt und ihre weitere
Schulausbildung ermöglicht haben.
Mit acht Jahren traf sie in
Bursa
Mustafa Kemal Atatürk, erzählte ihm ihre Lebensgeschichte
und wurde von ihm adoptiert und gefördert. Dadurch gelangte
sie nach dem Besuch der Çankaya-Grundschule in
Ankara
auf das Üsküdar-Mädchenkollegiums in
Istanbul. Im Februar 2004 veröffentlichte der Journalist
Hrant Dink einen Artikel, der darauf hinweisen sollte, dass
Sabiha eigentlich armenischer Abstammung sei mit dem Titel
„Das Geheimnis von Sabiha Hatun“. Demnach hätte Sabiha ihre
Familie 1915 bei Massakern an Armeniern verloren, sei
daraufhin nach Urfa in ein Waisenhaus gekommen und
anschließend von Atatürk adoptiert worden. Dem widersprachen
aber Historiker, die nachwiesen, dass Sabihas Mutter, Hayriye
Hanım, eine ethnische Bosniakin gewesen sei.
Atatürk gab ihr am 19. Dezember 1934 nach der Namensreform
den Nachnamen „Göktschen“ (Gökçen), was im Türkischen
„himmelsbezogen“ bedeutet. Sie war kurze Zeit mit einem
Luftwaffenmajor verheiratet, der 1943 starb.
1935 begann sie ihre Pilotenausbildung an der türkischen
Zivilflugschule in
Ankara.
Am Ende ihrer Flugausbildung wurde sie zusammen mit sieben
männlichen Piloten zur Weiterbildung in die damalige
Sowjetunion beordert. 1936 absolvierte sie ihren ersten
Soloflug. Im gleichen Jahr trat sie der türkischen Luftwaffe
in der Militärflugschule Eskişehir bei, wo sie zur
Militärpilotin ausgebildet wurde. Damit war sie die weltweit
erste Pilotin der Welt, die für Kampfeinsätze ausgebildet
worden ist.
Ihre ersten militärischen Einsätze folgten im Sommer 1937
und Frühjahr 1938 während der Niederschlagung des
Dersim-Aufstandes. Sie unterstützte sie den Vormarsch der
türkischen Bodentruppen durch Bombardements aus der Luft. Im
Juli 1938 besuchte sie im Auftrag der jungen türkischen
Republik mit einem werbewirksamen Flug die Hauptstädte der
Balkanstaaten. Um im Fall eines Abschusses ihr Leben retten zu
können, lernte sie auch das Fallschirmspringen.
In Atatürks handschriftlichem Testament von 1938 wurden
Sabiha Göktschen 600 türkische Lira aus den Dividenden der von
Atatürk gehaltenen Aktien im Gesamtwert von 2800 türkischen
Lira zugeschrieben. Zusätzlich bekam sie hinreichend Geld um
sich ein Haus kaufen zu können.
Im Jahre 1951 nahm sie auch am Korea-Krieg als Mitglied des
1. Luftwaffenregiments in Eskişehir teil. Für besondere
Tapferkeit wurde ihr der höchste Fliegerorden verliehen, und
sie wurde zum Major befördert. Später wurde sie Leiterin der
Kampfpilotenausbildung der türkischen Luftwaffe. Ab 1955 flog
sie selbst nicht mehr für das Militär. Sie flog bis 1964 nur
noch in einer Kunstflugstaffel. Insgesamt 22 verschiedene
Flugzeugtypen (Propellermaschinen und Jets) soll sie im Laufe
ihrer Fliegerkarriere geflogen haben.
Gleichzeitig war sie poltisch sehr Aktiv uns setzte sich
für die Ideale ihres Adoptivvaters
Mustafa Kemal Atatürk ein. Nach seinem Tod schrieb sie
Gedichte zu seinen Ehren und verfasste eine Autobiographie.
Sie starb am 22. März 2001 in Ankara.
Im Januar 2001 wurde der zweite Istanbuler Flughafen im
asiatischen Teil der Stadt nach ihr
Sabiha Göktschen Internationaler Flughafen (Sabiha Gökçen
Uluslararası Havalimanı) benannt.