.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Manfred Görg war ein deutsche katholischer Theologe, der ein
ungewöhnliches Bekenntnis zum
Propheten Muhammad (s.) geleistet hat, ohne sich
öffentlich zum
Islam
zu bekennen.
Er ist am 8. September 1938 in Blankenfelde
(Landkreis Teltow-Fläming) geboren. Nach dem Abitur studierte
er ab 1957 Katholische Theologie in Bonn, Würzburg und
Paderborn. 1963 wurde er in Paderborn zum Priester geweiht und
war anschließend bis 1968 im Gemeindedienst tätig.
Währenddessen schrieb er an seiner ersten Dissertation die er
1967 in Bonn vorlegte. Von 1968 bis 1972 arbeitete er als
Wissenschaftlicher Assistent an der Ruhr-Universität Bochum
und studierte daneben Ägyptologie an der Universität Bonn.
1972 wurde er in Bochum für Alttestamentliche Exegese
habilitiert und zum Universitätsdozenten ernannt. 1974 folgte
die zweite Promotion zum Dr. phil. und die Berufung zum
außerplanmäßigen Professor in Bochum. 1975 übernahm er den
Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften der Universität
Bamberg. Von 1985 bis zu seiner Emeritierung 2003 war er
Ordinarius für Alttestamentliche Theologie an der Universität
München und Vorstand des Instituts für Biblische Exegese.
Görg war 1976 Gründer der Biblischen Notizen und
stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Palästinavereins,
einem Verein zur Förderung der Bibelkunde und
wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte und Kultur
Palästinas. Sein ehrenamtliches Engagement war interreligiös
geprägt. In diesem Zusammenhang war Görg unter anderem
Vorsitzender der "Freunde Abrahams e.V.", einer Münchener
Gesellschaft, die sich um Verständigung zwischen den drei
abrahamitischen Weltreligionen bemüht. auch seine Standpunkte
zum Zölibat und dem Verhältnisses der katholischen zur
evangelischen Kirche entsprachen nicht der offiziellen
Kirchenlehre. Während seiner langjährigen Lehrtätigkeit hat er
zahlreiche Schriften veröffentlicht. Ein Gebet, dass er gemäß
Angaben der "Freunde Abrahams e.V." veröffentlicht hat, sticht
dabei heraus, denn es beinhaltet prinzipiell das
Glaubensbekenntnis [schahada] des
Islam:
"Ich halte mich fest an Gott,
dem Einen und Einzigen,
dem Allmächtigen und Allerbarmer,
dem Verborgenen mit vielen Namen.
Der unsere Wirklichkeit geschaffen
und uns ins Leben gerufen hat.
Der Menschen als seine Zeugen erwählt
wie Noah, Abraham und Moses,
und durch Propheten gesprochen hat,
wie durch Jesus, den Sohn der Mirjam,
und Mohammed als seine Gesandten.
Der alle seine Gewählten erhöht
und die wahrhaft Glaubenden annimmt.
Der uns allen seinen Geist schenkt,
damit wir weiter auf ihn hoffen,
bis er kommt und die Welt richtet
und uns alle uns alles mit sich vereint.
Amen.
Am 17. September 2012 ist er verstorben.