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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Gülnusch Emetullah Rabia Sultan war als Ehefrau
Mehmed IV. und Mutter zweier
Sultane eine der mächtigsten
Sultansmütter (Valide Sultan) im
Osmanischen Reich. Sie ist die Mutter der beiden Sultane
Mustafa II. und
Ahmet III.
Sie ist 1642 n.Chr. auf
der Insel Kreta als Tochter einer Venezianischen Familie zur
Welt gekommen. Ihr Vater Retimo Verzizzi war ein
griechisch-orthodoxen Priesters griechischer Abstammung. Sie
wurde unter
dem Namen Evmania Voria getauft. Während der Eroberung Kretas
durch die
Osmanen wurde sie gefangen genommen und nach
Istanbul
gebracht. Sie wurde in Mahpare umbenannt. Aufgrund ihrer guten
Vorbildung wurde sie an den Hof des
Topkapi Palastes übereignet. Dort erhielt sie eine
gründliche
muslimische Erziehung und zog bald die Aufmerksamkeit des
Sultans
Mehmed IV. auf sich, der sie heiratete.
Mehmed IV. nahm sie auf seine Jagdausflüge auf dem Balka
mit. Sie hatten zwei Söhne, die beide spätere Sultane wurden:
Mustafa II.
(geboren 1664; gestorben 1703) und
Ahmet III. (geboren 1673; gestorben 1736). Ahmed wurde in
Dobruca während einer der Jagdexpeditionen geboren. Ihren neuen Namen soll sie
erstmalig 1664 mit der Geburt ihres Sohnes
Mustafa II. veröffentlicht
haben. Im Harem des
Mehmed IV. gab es große Rivalitäten. So gab es auch einige
Morde bzw. Mordversuche unter den Frauen, in denen Gülnusch
Sultan zumindest verwickelt war. Gülnusch Sultan knüpfte auch
innerhalb des Hofes Netzwerke der Unterstützung mit denen sie
ihre Macht ausbaute.
Sie soll sich zunächst kaum in die politischen Angelegenheiten des
Landes eingemischt haben. Später wird ihr eine entscheidende Rolle
bei der Entmachtung ihres unfähigen Sohnes
Mustafa II. und Einsetzung
Ahmet III. nachgesagt wird. Auch sind Ihre Einsätze für
Kriege der
Osmanen gegen die Russen bekannt, die in einem gewissen
Zusammenhang mit ihrem Briefwechsel mit Kaiser Karl gestanden
haben sollen.
Sie war 20 Jahre lang Sultansmutter (Valide Sultan) und hat
in der Zeit insbesondere im kulturellen Rahmen intensiv gewirkt.
Unter anderem
ließ sie ab 1708 n.Chr. in zweijähriger Bauzeit die
Neue Valide Moschee (Yeni Valide Camii) in Üsküdar wahrscheinlich von Mehmet Agha
aus Kayseri errichten. Andere behaupten, dass jene Moschee von
Ahmet III. für seine Mutter
errichtet worden sei.
Sie förderte auch die Umwandlung einer Kirche in Galata in
eine Moschee und den Bau von fünf Brunnen, mit denen das
Gebiet endlich mit sauberem Wasser versorgt wurde. Sie
stiftete auch Gebäude in
Edirne,
Chios,
Mekka,
Medina,
Kastamonu und Menemen. Nach der Rückeroberung der Insel Chios
im Jahr 1695 wurde in ihrem Namen eine Kirche in eine Moschee
umgewandelt. Sie ließ auch einen Brunnen neben der
Moschee in Chios errichten.
Sie starb am 6. November 1715 in
Edirne,
wurde aber nach
Istanbul
überführt, um im Garten der von ihr gestifteten
Moschee beigesetzt zu werden.
Zusammen mit
Mehmed IV. hatte sie fünf Kinder: