Gut Moschee
Gut Moschee

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Das Gut Moschee war eines von drei landwirtschaftlichen Guts-Gebäudekomplexen in der Zellerau im heutigen Würzburg.

Über die Namensherkunft gibt es zahlreiche Spekulationen. Eine Spekulation behauptet, dass einstmals hier in einem Lager im Krieg gefangene Soldaten der Osmanen gehalten wurden, die sich eine kleine Moschee errichtet haben könnten. Dann hätte unmittelbar vor dem Kloster "Himmelspforten", das am ende der heutigen Moscheestraße steht, im 17. Jh. eine Moschee gestanden, was aus den Unterlagen des Klosters nicht ersichtlich ist.

Eine andere Spekulation deutet an, dass ein adeliger Gutsbesitzer im 18. Jh. n.Chr. einen Gartenpavillon oder kleineres Gebäude errichten lassen hat auf Basis eines orientalischen Architekturstils, was zu der Zeit Mode war. Diese Ansicht erscheint stichhaltiger, da zu jener Zeit in ganz Deutschland von reichen Großgrundbesitzern derartige Gebäude entworfen und gebaut worden sind.

Es ist unbekannt, wann der Name auf den gesamten Gutshof übertragen wurde und ab wann er Gut Moschee hieß. Das Gut wurde ab 1711 n.Chr. gegenüber dem Kloster Himmelspforte erbaut. Ab 1762 war Josef Nikolei Pächter und Moscheewirt; das Gut Moschee entwickelte sich daraufhin zu einem sehr beliebten Ausflugsziel für die kleinen Leute der Stadt.

Bei der Schlacht von Würzburg im Jahre 1796 wurde das Gut Moschee zerstört. Es es wurde zwei Jahrzehnte später wieder aufgebaut. 1853 kaufte der Fabrikant Josef Anton Bolongaro Crevenna, der ältere Bruder des Johannes Bolongaro Crevenna, den Gutshof, der mehr als 46 Morgen Acker, 6 Schweineställe, eine Branntweinbrennerei und einen Gutspark umfasste für 29.000 Gulden. Sein Schwiegersohn, der Arzt und Magistratsrat Dr. Leofried Adelmann vergrößerte den Landbesitz des Gutes Moschee um das Doppelte. Nach seinem Tod übernahm seine Witwe Anna Johanna Antonia die Leitung. Das Gut Moschee blieb Sommersitz der Familie Adelmann. Die Verwaltung des herrschaftlichen Gutsbereiches übernahm für mehrere Jahrzehnte der Gärtnermeister Johann Frisch.

1913 ging das Gut Moschee in den Besitz der Stadt über, die das Gut Moschee bis 1934 an eine Familie Frisch verpachtet hat. 1934 wurde das Gut Moschee unter den Nationalsozialisten abgerissen und eine neue Kaserne Vorort gebaut. Von dem als stilvoll beschriebenen Gut Moschee ist nichts als der Name einer Straße Moscheeweg in Würzburg übrig geblieben. Die meisten Anwohner wissen heute nicht mehr, woher der Name stammt.

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