.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Haile Selassie I. war der letzte Negus von Äthiopien und
herrschte 1930–1936 und 1941–1974.
Er wurde am
23.7.1892 unter dem Namen Tafari
Makonnen in der äthiopischen Provinz Harar, östlich der
Hauptstadt Addis Abeba, als Sohn des dortigen Gouverneurs
(Ras) geboren. In 1930 kam es zu einem Putsch der
christlich-orthodoxen Aristokratie gegen den Thronfolger des
verstorbenen Kaisers Menelik II. namens Li'ul Lij Iyasu V.
wegen dessen islamfreundlicher Politik. Am Ende des Putsches
wurde Tafari Makonnen am 2. November 1930 unter dem Namen
Haile Selassie I. (was sinngemöß bedeutet: Macht der
Dreifaltigkeit ) zum Neguse Negest (Kaiser der Kaiser) von
Äthiopien inthronisiert.
1931 ließ er die erste Verfassung des Staates erstellen und
festigte damit seine absolute Macht im Kaiserreichs
Abessinien. Seine spirituelle Macht wollte er aus der
Behauptung schöpfen, dass er der 225. Nachfolger des Königs
Salomo (a.) sei, was nicht
überprüfbar war.
Nach dem Überfall Italiens während Italienisch-Äthiopischen
Krieges im Jahre 1936 floh er nach Großbritannien. Am 24.
Januar 1941 kehrte er zurück. Sein erneute Machtübernahme
wurde durch die Briten vorbereitet, weshalb britische
Unternehmen im Anschluss die Bodenschätze des Landes ausbeuten
durften. Italien rächte sich durch dauerhafte Unruhen mit
ihrer ehemaligen Kolonie Eritrea.
Im November 1954 war er das erste ausländische
Staatsoberhaupt überhaupt, das in die die noch junge
Bundesrepublik Deutschland zu einen offiziellen Staatsbesuch
reiste. Bei seinem Besuch wurde er mit der Sonderstufe des
Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1974 kam es zu gewaltsamen Demonstrationen von Studenten
der Haile-Selassie-Universität (heute:
Addis-Abeba-Universität) gegen den autoritären Herrschaftsstil
und mündeten in einen Umsturz. Haile Selassie wurde am 12.
September 1974 zum abdanken gezwungen und starb bald darauf
unter Arrest, wobei die Umstände nicht veröffentlicht wurden.
Sein Großneffe Asfa-Wossen Asserate behauptete, Haile Selassie
sei mit seinem Kopfkissen erstickt worden. Der spätere
Diktator Mengistu ließ den Leichnam unter seiner Toilette
einmauern. Erst nach dem Ende der seiner Herrschaft wurde
Haile Selassie im Jahr 2000 nachträglich bestattet.
In der Karibik entstand die sogenannte Rastafari-Bewegung
(deren Name sich von seinem ursprünglichen Namen Ras Tafari
Makonnen ableitet), die Haile Selassie als eine Art Erlöser
betrachtete. Angeblich sollen ihn Menschen am 21. April 1966
(seither als Groundation Day gefeiert) bei seinem Staatsbesuch
in Jamaika als Erlöser "erkannt" haben. Die Farben der
Rastafari-Bewegung (die Panafrikanischen Farben) stellen auch
die Farben der äthiopischen Nationalflagge dar.
Auszeichnungen (Auswahl)
1954 Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland
Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik
Österreich
1954 Hosenbandorden (Knight of the Garter)
1954 Orden vom Aztekischen Adler (Collane)
Der Begriff ist noch in
Arbeit