.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Hama ist eine bedeutende historische Stadt in
Syrien
und gehört zu den ältesten durchgehend besiedelten Städten
der Region. Die Stadt ist Hauptstadt der gleichnamigen
Provinz.
Dänische Archäologen haben bei Ausgrabungen 1931 bis
1938 n.Chr. an dem in der Stadtmitte gelegenen Haupthügel
Siedlungsspuren aus dem 6. Jahrtausend v.Chr. entdeckt. Insgesamt
sollen Spuren von bis zu 11 Epochen vor der
islamischen Zeit nachweisbar sein.
Im Jahre 639 n.Chr. eroberten
Muslime die damals
byzantinische Stadt. 1108 n.Chr. eroberte Tankred von
Tiberias die Stadt während der
Kreuzzüge. Bereits in 1115 n.Chr. wurde die Stadt aber wieder von
Muslimen beherrscht.
In 1178 n.Chr. eroberte
Sultan Saladin die Stadt und sie blieb bis 1341 n.Chr. in
der Hand der
Ayyubiden. Die nächsten Herrscher der Stadt waren die
Mamluken, welche Hama zu einem wichtigen
Handelszentrum gestalteten. 1401 n.Chr. wurde die Stadt
zerstört. Ab 1516 wurde die Stadt von
Osmanen beherrscht, was bis zum Ende des Ersten
Weltkrieges anhielt. Lediglich von 1831 bis 1839 war sie in
der Hand von
Ägyptern unter Muhammad Ali Pascha. Der Herrschaft der Franzosen als Mandatsmacht
wurde mit der Unabhängigkeit
Syriens 1946 beendet.
Als umstritten gelten die Informationen zu einem angeblichen Massaker in Hama im Februar
1982, bei dem die syrische Armee unter Verteidigungsminister
Mustafa Tlas die Stadt bombardiert haben soll. Mitglieder der
Muslimbrüder in Hama sollen zum Umsturz der Regierung aufgerufen
haben. Die Zahl der Toten schwankt je nach Quelle und
Interessengruppe um mehrere Zehnerpotenzen.
Syrien
war damals das einzige Land, dass im
Irak-Iran-Krieg offen die
Islamische Republik Iran unterstütz hat und die Nachricht
über das Ausmaß des Massakers in mit angeblich zehntausenden
opfern, wurde vor allem in der
Westlichen Welt und von
Wahhabiten verbreitet.
Heute ist die Stadt vor allem ein Touristenzentrum. Als
sehenswert gelten vor allem die riesigen
Wasserräder (Norias) am Fluss Orontes (siehe Bild unten). Hama weist
nach
Damaskus und
Aleppo
den größten historischen Gebäudebestand auf. Das Stadtpalais
Qasr al-Azm wurde im 18. Jh. n.Chr. errichtet. Es gilt als der
älteste erhaltenen Gouverneurspalast der
Osmanen in
Syrien.
Hof der Großen Moschee in Hama nach einer
Aufnahme von
Max von Oppenheim ca. 1925