Hanbaliten
  Hanbaliten

Aussprache: hanaabaliyya
arabisch:
حنابلة
persisch:
حنبلى
englisch: Hanbali

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Hanbaliten sind eine der vier bekannten sunnitischen Rechtsschulen und benannt nach Ahmad ibn Hanbal.

Seine Lehre gilt als eine konservative Reaktion gegen eine mehr rationalistische Gesellschaft des Islam, besonders gegen die Mutazila. Die Hanbaliten lassen außer dem Heiligen Qur'an nur die Überlieferungen des Propheten Muhammad (s.) zu, die von den ersten Gefährten überliefert werden. Andere Quellen der Erkenntnis treten völlig in den Hintergrund. Der Analogieschluss Abu Hanifa wurde zunächst völlig abgelehnt, später jedoch durch eine eigene Einteilung in den richtigen und falschen Analogieschluss entsprechend angewandt.

Bei Hanbaliten steht die Zustimmung zur großen Vergangenheit, die immer noch als aktuell empfunden wird, im Mittelpunkt, auch geprägt durch Aspekte, deren zeitliche Entwicklung im Islam nicht verboten war. Hanbaliten bestehen auf einer strikten Buchstabentreue.

Einer der weitergehenden Ansätze der Hanbaliten ist unter anderem der so genannte Scharfsinn [al-firasa], den der hanbalitische Rechtsreformer Ibn Qayim al-Dschauziya (gest. 1335) in seinem; Werk „at-turuq al-hukmiya„ (Kairo 1953) in aller Ausführlichkeit ausbaut. Der Hanbalismus ist auch zum Ausgangspunkt sehr strenger Strömungen geworden. Ihm gehören Ibn Taimiyya - auf den sich heute die Salafiten berufen - und Muhammad ihn ‘Abd al-Wahhib (1703 bis 1787) - der Begründer der in Saudi-Arabien herrschenden Wahhabiten - an. Die Hanbaliten sind zahlenmäßig die kleinste Rechtsschule. Sie sind vor allem auf der arabischen Halbinsel, aber auch in Syrien und im Irak verbreitet, treten faktisch aber fast nur noch als Wahhabiten auf.

Entgegen der vorherrschenden Meinung sind die Widersprüche der hanbalitischen Rechtsschule z.B. zu den Hanefiten erheblich größer, als die Unterschiede zwischen Hanefiten und Dschafariten.

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